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Auf den 14. Bayerischen Abfall- und Deponietage drehte sich alles um die Energiewende und Klimaschutz. Bayerns Umweltminister Dr. Marcel Huber war anlässlich der Tagung in Augsburg zugegen und erklärte in seiner Eröffnungsrede: „Wir brauchen nicht nur eine Energiewende, sondern auch eine Rohstoffwende." Ziel sei es, wertvolle Rohstoffe weitestmöglich zurückzugewinnen und damit die Verwendung neuer Rohstoffe zu vermeiden. Auf diese Weise ließe sich die Abhängigkeit Bayerns von Rohstoff-Importen abbauen. Jedoch sei dafür ein effizientes Wertstoff-Recycling nötig, so Dr. Huber.
Phosphor für die bayerische Recycling-Politik
Ein zentrales Thema bei der bayerischen Recycling-Politik sei die Rückgewinnung von Phosphor. Phosphor ist nicht nur ein wichtiger Baustein des menschlichen Lebens und kommt zum Beispiel in den Knochen und der Erbsubstanz vor. Besonders wichtig ist Phosphor für die Landwirtschaft und die Industrie.
Natürliche Phosphor-Vorkommen in Deutschland fehlen
Die wichtigsten Phosphorreserven sind in Klärschlämme enthalten. Beinahe 90 Prozent des darin vorkommenden Phosphors kann durch die gezielte Rückgewinnung für eine Wiederverwendung verfügbar gemacht werden. So könnte knapp die Hälfte des landesweiten Bedarfs an mineralischen Phosphat-Düngern gewonnen werden. Deutschland besitzt keinerlei natürliche Phosphor-Vorkommen. 2010 wurden rund 118.000 Tonnen in die Bundesrepublik importiert. Aus diesem Grund fördert Bayern den Forschungsverbund FORCycle, der sich für eine Steigerung von Ressourcen-Effizienz und Sekundärrohstoffeinsatz einsetzt, mit rund 3 Millionen Euro.
Vier Standorte schwäbischer Umweltkompetenz
An den 14. Bayerischen Abfall- und Deponietagen war auch eine thailändische Fachdelegation vor Ort und nahm an dem Kongress teil. Die Abgesandten stellten anlässlich der Tagung thailändische Konzepte für den Umweltschutz vor. Am zweiten Konferenztag besuchten die internationalen Gäste im Rahmen einer Exkursion in Begleitung von KUMAS-Geschäftsführer Thomas Nieborowsky vier ausgewählte Standorte schwäbischer Umweltkompetenz: das Klärwerk Augsburg, die Abfallverwertungsanlage Augsburg – AVA, das Biomassekompetenzzentrum Käßmeyer in Erkheim und die Gallenbacher die Deponien. Neben technischem Know-how erhielt die Delegation unter Führung des Vize-Staatssekretärs im thailändischen Umweltministerium, Mr. Wijarn Simachaya, einen Eindruck von den bayerischen Umweltstandards. Neben technischen Standards standen dabei auch gesellschaftliche Fragestellungen zu einem Bewusstseinswandel für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen im Zentrum. Der Delegationsleiter auf Seiten der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Franz Ellermann, lobte die gelungene Verbindung von Fachkongress und Exkursion, die in dieser hohen Qualität und besonderen Ausprägung von KUMAS ins Leben gerufen wurde.
Müll als Energie der Zukunft
Ziel der Abfallverwertung sei es, zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen, die einen sorgsamen Umgang mit Energie und Rohstoffen erfordere, erläuterte der KUMAS-Geschäftsführer, Thomas Nieborowsky. „Die moderne Abfallwirtschaft leistet einen großen Beitrag für den Schutz unserer natürlichen Ressourcen und des Klimas", betonte Nieborowsky in seiner Einführungsrede. Heute stünde neben dem Recycling insbesondere der Energie-Einhalt des Abfalls im Vordergrund. Neben der unmittelbaren thermischen Nutzung sei Abfall auch als Energiespeicher sinnvoll, wie beispielsweise als Biogas oder Sekundärrohstoff-Quelle.
Weichenstellung in der Abfallwirtschaft
Wo noch „Korrekturbedarf bei der Weichenstellung in der Abfallwirtschaft" bestehe, erläuterte Prof. Dr. Karl Thomé-Kozmiensky in seiner Rede. Auch der stofflichen Verwertung – auf dem Niveau, wie wir es in Bayern und der EU kennen – seien wirtschaftliche und ökologische Grenzen gesetzt.
Kongress zur Energieeffizienz in KMU geplant
Insgesamt nahmen rund 370 Experten an der Tagung in Augsburg teil. Walter Ernst, zweiter Vorsitzender des KUMAS e. V. und Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Energie der IHK Schwaben, kündigte einen weiteren Kongress an. Dieser wird sich mit dem Thema „Energieeffizienz in kleinen und mittleren Unternehmen" befassen. Auf diese Weise sollen auch die Ziele der integrierten Produktpolitik (IPP) des Bayerischen Umweltministeriums aufgegriffen und gefördert werden. Fernziel seien „Bayerische Ressourcentage", die neben der Energieeffizienz auch die Materialeffizienz in den Fokus rücken.
C.L.I.M.A.T.E. 2013 kommt als nächstes
Zunächst steht jedoch das Fachsymposium C.L.I.M.A.T.E. 2013 am 6. Juni 2013 an. Die Veranstaltung findet bereits zum vierten Male statt. Unter der Schirmherrschaft von KUMAS mit den Kooperationspartnern TÜV Süd, der TU München und dem Cluster Mechatronik & Automation wird das Symposium im Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) in Augsburg veranstaltet.