B4B Schwaben

Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari. Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”. Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen! Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.

B4B Schwaben
 / 
B4B Nachrichten  / 
Neu-Ulm plant Bürgerbegehren: Zukunft der Geburtshilfe in Illertalklinik Illertissen unklar
Kreisspitalstiftung Weißenhorn, kreiskommunale Stiftung des öffentlichen Rechts Illertalklinik Illertissen | Landratsamt Neu-Ulm

Neu-Ulm plant Bürgerbegehren: Zukunft der Geburtshilfe in Illertalklinik Illertissen unklar

Die Illertalklinik Illertissen. Foto: Landkreis Neu-Ulm
Die Illertalklinik Illertissen. Foto: Landkreis Neu-Ulm

Mitte Mai entschied sich der Neu-Ulmer Kreistag gegen die Errichtung einer Hauptabteilung Geburtshilfe an der Illertalklinik in Illertissen. Jetzt ist auch die Zukunft der Geburtshilfe in der Schwebe – der dortige Betrieb ist bereits eingestellt. Am Mittwoch wurde nun der Antrag für einen landkreisweiten Bürgerentscheid zum „Erhalt der Geburtshilfestation der Illertalklinik in Illertissen“ im Landratsamt eingereicht. 

von Isabell Walter, Online-Redaktion

Insgesamt zehn DIN A4-Aktenordner mit rund 22.000 unterstützenden Unterschriften von Bürgern brachten Sprecherin Susanna Oberdorfer-Bögel, Dr. med. Peter Marz und Wolfgang Karger ins Landratsamt. Ob es zu einem Bürgerentscheid kommt, entscheidet der Kreistag am 29. Juli 2016. Als Entscheidungsgrundlage wird die Expertise eines unabhängigen, externen Rechtsanwalts dienen.

Personalmangel forderte Schließung der Entbindungsstation

Falls der Kreistag das Bürgerbegehren für zulässig erklärt, wird binnen drei Monaten ein entsprechender Bürgerentscheid stattfinden. Der Bürgerentscheid soll die Frage klären, ob die Geburtshilfestation an der Illertalklinik in Illterissen erhalten bleibt. Aktuell ist die Station geschlossen. Grund dafür sind fehlende finanzielle Mittel und zu geringe Mitarbeiterkapazitäten. Besonders mangelt es an Hebammen und Ärzten für die Abteilung.

Bevölkerung fürchtet um wohnortnahe Schwangeren-Versorgung

Für einen erfolgreichen Bürgerentscheid ist ein Quorum von fünf Prozent der wahlberechtigten Landkreisbürger nötig. Bei rund 130.000 Einwohnern entspräche das etwa 6.500 gültigen Unterschriften. Ob dieser Wert erreicht wurde, werden die 17 Städte, Märkte und Gemeinden des Landkreises überprüfen. In den Rathäusern befinden sich die jeweiligen Einwohnermeldeämter. Nur wer seinen Hauptwohnsitz im Landkreis Neu-Ulm hat und wahlberechtigt ist, darf beim etwaigen Bürgerentscheid seine Stimme abgeben. Sollte es bei einem möglichen Bürgerentscheid zu einer endgültigen Schließung der geburtsärztlichen Belegabteilung kommen, fürchtet die Illertissener Bevölkerung um ihre Versorgung. Schwangere müssten dann zur Entbindung in die Donauklinik Neu-Ulm – eine knapp halbstündige Fahrt.

Hauptabteilung Geburtshilfe mehrheitlich abgelehnt

Eine Hauptabteilung Geburtshilfe an der Illertalklinik Illertissen lehnten die Kreisräte bereits am 12. Mai 2016 mehrheitlich ab. Für diese Entscheidung wägten die Kreisräte die Prioritäten zwischen wohnortnaher Versorgung und der Haushaltslage des Landkreises ab. Gemeinsam kamen sie zu dem Schluss, dass eine Hauptabteilung die finanziellen Möglichkeiten des Landkreises überfordern würden. Um die Hauptabteilung in Gang zu setzen, seien Investitionen von fünf bis acht Millionen Euro nötig, erklärte Michael Gaßner, Direktor der Kreisspitalstiftung Weißenhorn, damals.

Landkreis plant weitere Investitionen

Besonders vor dem Hintergrund, dass der Landkreis auch andere Investitionen plant, musste also eine Entscheidung getroffen werden. „Als Kreisräte haben wir Verantwortung für den Gesamtlandkreis und nicht nur für einen Teil davon“, sagte ein Gremiumsmitglied in der entsprechenden Sitzung. Unter anderem stellt der Neubau des Lessing-Gymnasiums in Neu-Ulm den Landkreishaushalt vor Herausforderungen. 

Artikel zum gleichen Thema