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Schwaben muss auf eine diversifiziertere Energieversorgung setzen
Kommentar

Schwaben muss auf eine diversifiziertere Energieversorgung setzen

B4BSCHWABEN.de-Redakteur Michael Arnold. Foto: B4BSCHWABEN.de
B4BSCHWABEN.de-Redakteur Michael Arnold. Foto: B4BSCHWABEN.de

Die Energiewende ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Doch dabei ausschließlich auf Wind und Sonne zu setzen ist zu kurz gedacht.

Zu sagen „Woher kommt der Strom, wenn kein Wind weht oder keine Sonne scheint“ gehört inzwischen schon fest in das populistische Vokabular derer, die einer zügigen Energiewende skeptisch gegenüber stehen. Skepsis ist im Prinzip ja auch nichts verkehrtes – keine passenden Lösungen anzubieten aber schon. Nun ist die Ausgangslage bekanntermaßen diffizil. Atomkraftwerke sind heruntergefahren, Kohlekraftwerke sollen folgen. Unterdessen bauen wir zu wenige Windkraftanlagen und in Sachen Solarenergie hängen wir auch hinterher. Strom wird teurer und wenn das Angebot sinkt, steigen die Preise weiter. Geschimpft wird gern auf die Ampel-Regierung, denn Politiker sind ja sowieso immer an allem Schuld und kompetent sind sie obendrein auch nicht. Doch es gibt auch eine gute Nachricht. Schwaben kann die Energiewende schaffen – denn es gibt Alternativen zu Wind und Sonne, die auch in einer windstillen Nacht funktionieren.

Schwaben muss auf alternative Energieträger setzen

Als sich Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger noch nicht von dem Inhalt seiner Schultasche einholen lassen musste, lud er in Augsburg zu einem runden Tisch im Landesamt für Umwelt ein. Das Thema: Wie schaffen wir die Energiewende mit alternativen Energieträgern. Diverse Experten aus der Region zeigten vielfältige und vielversprechende Konzepte auf. Einen Impulsvortrag hielt Dr. Stefan Rauh vom Fachverband für Biogas. Er warb für Bio-Methan als optimale Ergänzung für Strom aus Wind und anderen regenerativen Energiequellen. Bio-Methan sei ein Alleskönner, sagt er, aus dem sowohl Strom, als auch Wärme und Kraftstoffe erzeugt werden können. Bislang werden zahlreiche neue Biogasanlagen in Betrieb genommen. Deutschlandweit ist Bayern, gefolgt von Niedersachsen, Spitzenreiter. Martin Sambale vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) warb für den Energieträger Holz. Auf den ersten Blick scheint der klassische Holzofen ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein. Dennoch ist heizen mit Holz alles andere als out. Denn als Hackschnitzel oder Pelletheizung ist der nachwachsende Energieträger immer weiter auf dem Vormarsch. Als einziger Energieträger für Bayern ist Holz zwar – schlicht aus Mengen-Gründen – zwar ungeeignet. Aber als zusätzliche Option durchaus hilfreich.

Alternative Energie-Konzepte müssen gefördert werden 

Die Konzepte sind also da. Und aus rein wissenschaftlicher Sicht sind sie auch recht sinnhaft. Doch insgesamt scheitert die Region an einem für sie typischem Symptom. Die Geschwindigkeit in der Bürokratie. Wir könnten schon viel weiter in der Energiewende sein, wenn ein schnellerer Ausbau möglich wäre. Aus dem plumpen „die Politik macht alles falsch“ entspringt also doch ein Funken Wahrheit. Denn es liegt in der Tat (auch) am politischen Willen, diese Bürokratie nicht so schnell abzubauen, wie sie es eben getan werden müsste.

Unternehmen und Bevölkerung müssen Teil der Energiewende werden

Schlussendlich ist eine erfolgreiche Energiewende aber nicht allein Aufgabe der Politik. Auch die Bevölkerung und die Wirtschaft muss mitziehen. Beide können dies aber nur, wenn es sich auch ökonomisch lohnt. Bürgerbeteiligungen wären ein Schritt in diese Richtung. Oder ein schlicht geringerer Energiepreis, wenn wir unsere einheimische Stromwirtschaft schneller und effizienter ausbauen können. Eine Trotzhaltung und eine lähmende Bürokratie bringt uns nicht voran. Im Gegenteil. Was wir brauchen ist effizientes und durchdachtes Handeln mit einem offenen Blick für neue Innovationen.

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