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Pro und Contra: Ist das 49-Euro-Ticket ein sinnvolles Konzept?
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Pro und Contra: Ist das 49-Euro-Ticket ein sinnvolles Konzept?

Die B4BSCHWABEN.de Redakteure Michael Arnold (links) und Angelina Märkl (rechts). Foto: Linus Pohl / B4BSCHWABEN.de

Das Nachfolge-Ticket der 9-Euro-Variante soll ab Januar 2023 starten. Doch ist die neue Lösung wirklich sinnvoll für die breite Bevölkerung oder nur eine Pseudowohltat?

Ja, sagt Michael Ermark

Das 9-Euro-Ticket hat sich in der Bevölkerung größter Beliebtheit erfreut – und das ist wenig verwunderlich. Denn für 9 Euro mit dem ÖPNV durch das ganze Land zu fahren, gab es noch nie. Vergessen war für drei Monate der Tarifdschungel, der selbst erfahrene Bus- und Bahnnutzer schon mal in Schwitzen bringt. Zwischenzeitlich ist der Traum zwar zu Ende, aber eine Nachfolgelösung steht bereits in den Startlöchern. Diese kostet zwar nicht mehr 9 Euro, sondern 49 Euro, erfüllt aber dennoch einen wertvollen Zweck für die Region.

Der Klimaschutz ist eine Herausforderung, der sich die gesamte Bevölkerung stellen muss. Und jeder kann seinen Teil dazu beitragen. Warum also nicht auf das Auto verzichten und öfter mal auf die „Öffis“ umsteigen? Zu hohe Kosten sind nämlich jetzt kein Argument mehr. Verglichen mit einem Abonnement bei den hiesigen Tarifen sparen Pendler einiges an Geld ein, wenn sie das 49-Euro-Ticket nutzen. Und Arbeitgeber übrigens auch. Denn viele Firmen zahlen ihren Mitarbeitern als Benefit das Ticket für den ÖPNV oder bezuschussen es zumindest.

Gerade jetzt, wo alles in unserem Alltag teurer wird, ist es ein wichtiges politisches Signal, beim ÖPNV zu entlasten. Denn es ist eine Entlastung, die jeder nutzen kann, der sie braucht – und Mobilität braucht ja praktisch jeder. Natürlich ist es nicht für jeden Nutzer sinnhaft mit dem 49-Euro-Ticket von Schwaben zum Urlaub an die Ostsee zu fahren, aber das muss es auch nicht sein. Die waren Profiteure sind Arbeitnehmer im mittleren Einkommenssegment, die so Geld sparen können. Kurz gesagt: Der Mittelstand gewinnt – und der trägt schlussendlich unser Land.

Nein, sagt Angelina Märkl

Das 9-Euro-Ticket war ein großer Erfolg. Daher waren die Rufe nach einem Nachfolger laut. Am Donnerstag haben sich die Verkehrsminister von Bund und Ländern grundsätzlich für das 49-Euro-Ticket augsesprochen.

Doch 49 Euro sind für viele Menschen zu teuer. Die Energiepreise steigen und auch beim Einkaufen müssen Verbraucher immer tiefer in die Tasche greifen. Das 49-Euro-Ticket wird den Geldbeutel der meisten Normal- bis Geringverdiener kaum entlasten. Davon profitieren werden vor allem jene Pendler, die sonst 80 Euro oder mehr für ihr Monatsticket bezahlen. Aber attraktiver wird der ÖPNV dadurch nicht und das sollte doch das Ziel sein.

Ja, ich kann mit dem Ticket durch ganz Deutschland fahren. Aber mal ganz ehrlich, im Alltag bringt mir das nichts. Im Urlaub stundelang im Regionalzug zu sitzen, um von A nach B zu reisen, ist wirklich alles andere als attraktiv. Wenn man Richtung Verkehrswende denkt, dann sollte es günstiger sein, innerhalb von Augsburg zu fahren, als von Augsburg nach Nürnberg.

Und was nützt ein günstiges Ticket, wenn die Züge nicht fahren? Die Infrastruktur ist marode und überlastet. Und auf dem Land braucht es gleichzeitig mehr flexiblere Verkehrsangebote als attraktive Alternative zum Auto. Die Millardensummen wären daher besser in den Ausbau des Nahverkehrs investiert.

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