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Bestimmt ist es Ihnen auch schon aufgefallen. Im Juni sind traditionell an vielen öffentlichen Gebäuden Pride-Flaggen aufgezogen. Viele Unternehmen springen auch auf den Pride-Zug auf. Logos werden dann pünktlich zum 01. Juni mit einem Regenbogenfilter überzogen. Ganz engagierte unter ihnen beteiligen sich sogar an Pride-Paraden – so auch am vergangenen Wochenende in München.
An sich ist das alles eine gute Sache. Obwohl die Lage für LGBTQIA+-Menschen in Deutschland im internationalen Vergleich recht ordentlich ist, ist wohl jeder, der nicht in das heteronormative Bild passt schon einmal diskriminiert oder zumindest schief angeschaut worden. Inzwischen ist das Thema in der Mitte der Gesellschaft so gut angekommen, dass eine Pride-Parade ohne größere Zwischenfälle stattfinden kann. Hier kann sich jeder ohne Angst auf die Straße trauen und einen fantastischen Tag verbringen – aber was machen Paradewägen von Unternehmen hier?
Ganz grundsätzlich soll jeder, der sich für queere Belange einsetzt das Recht haben auf einem Christopher-Street-Day teilzunehmen. Wenn sich queere Menschen eines Unternehmens zusammentun und einen Paradewagen gestalten, ist dies deshalb auch völlig in Ordnung. Aber bei so manchem Unternehmen scheint bedauerlicherweise mehr dahinter zu stecken. Lassen Sie mir drei Beispiele vom vergangenen Münchner CSD geben.
Schön zu sehen war der Wagen der Kosmetik Marke Esteé Lauder. Nicht nur das Logo ist in Regenbogenfarben, auch auf Social Media spricht sich das Unternehmen für queere Menschen aus. Die Mitarbeiter in München feiern nicht ihr Unternehmen, sondern sich selbst – so soll es sein.
Keine Spur von LGTBQ auf Social Media, aber dafür einen Auftritt auf dem CSD hat Panasonic abgeliefert. Ebenfalls kein Grund zu meckern. Im Gegenteil! Das Unternehmen bietet seinen Mitarbeitern die Möglichkeit beim CSD dabei zu sein, nutzt aber den Queer-Pride nicht für sein Marketing aus.
Ein bisschen Fremdscham hingegen hat bei so manchem Zuschauer der Auftritt von BMW erzeugt. Alles kunterbunt. So weit so gut. Aber auch alles voller Logos. Ich persönlich war mir nicht sicher, ob das Unternehmen hier seine Mitarbeiter in den Vordergrund stellen will, oder nicht doch lieber seine Autos. Das Pride Thema zieht sich bei BMW teilweise auch durch Social Media. Viele Accounts des Autobauers haben einen schüchternen Regenbogenfilter. Auffällig ist, dass dieser Filter beim Account für die Dependance in Saudi-Arabien fehlt. Doch gerade hier wäre es wichtig! Denn Saudi-Arabien ist eines der Länder, in denen auf homosexuelle Handlungen die Todesstrafe steht. Das ist menschenverachtend und müsste deutlich schärfer kritisiert werden. Wenn sich ein Unternehmen wirklich für queere Menschen stark machen will, dann doch bitte überall auf der Welt.
Die Veranstalter des Münchner CSD haben der CSU einen Auftritt nicht gestattet, da sie der Auffassung sind, dass deren Politik nicht mit der Botschaft der Queer-Pride vereinbar ist. Damit liegen sie richtig. Die Motive von BMW sind zwar nicht mit denen einer politischen Partei zu vergleichen, aber dennoch zweifelhaft. Unternehmen tragen Verantwortung für ihre Marken. Das wichtigste dabei ist es, authentisch zu bleiben. Und es gibt durchaus Firmen, die das gut machen. Queer-Pride ist wichtig. Aber er ist keine Plattform seine Produkte zu verkaufen.