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Zauberhaft einfach: Schnell zum verständlichen Text (Teil 1)
Beitrag von Stefan Gottschling

Zauberhaft einfach: Schnell zum verständlichen Text (Teil 1)

Symbolbild. Foto: RomoloTavani / iStock / thinkstock
Symbolbild. Foto: RomoloTavani / iStock / thinkstock

Einfaches Texten ist heutzutage das A und O, denn: Kunden kaufen nicht, was sie nicht verstehen. Wer wünscht sich da nicht magische Fähigkeiten? „Hokuspokus Fidibus“ – Und zack, da ist er, der verständliche Text! Es könnte so schön sein, in kurzer Zeit leicht verständliche Texte zu schreiben. Moment mal: Könnte? Nein, es ist einfach! Und wir zeigen Ihnen mithilfe einer kleinen Zauberformel, wie das geht. Alles was Sie beachten müssen: Auf die richtige Länge kommt es an!

Bereits Johann Wolfgang von Goethe erkannte, wie schwierig es ist, einen kurzen und kompakten Text zu verfassen. Je länger und komplexer die Sätze, umso einfacher für uns. Aber nur weil es leichter ist, sollten Sie nicht mit komplizierten Schachtelsätzen um sich werfen. Warum? Ihre Leser sind durchaus in der Lage, solche Sätze zu verstehen. Aber die eigentliche Frage dahinter ist, ob sie dies auch wollen.

Zaubertrick Nr. 1: Je kürzer der Satz, umso besser!

Werbetexte, egal ob in E-Mails oder auf Webseiten, sind in der Regel Inhalte, mit denen sich Menschen ungern auseinander setzen. Meist haben sie nur begrenzt Zeit, den Text zu lesen. Die Frage, ob kurze oder lange Texte hat also nichts mit der Intelligenz zu tun. Ihre Kunden haben schlichtweg nicht die nötige Konzentration, um lange Texte zu lesen. Deshalb gilt: In der Kürze liegt die Würze. In nur wenigen Augenblicken muss dem Leser klar sein, worum es geht.

Ab wann wird’s zu viel?

In seinem Standardwerk „Deutsch für Kenner“ liefert Journalist Wolf Schneider Anhaltspunkte für die optimale Satzlänge in verschiedenen Werken. In der Bildzeitung beträgt die durchschnittliche Länge beispielsweise zwölf Wörter pro Satz. Im Johannes-Evangelium sind es sogar 17. Die dpa hingegen hat eine Obergrenze von neun Wörtern, bei gesprochenen Texten orientiert man sich an sieben bis 14 Wörtern pro Satz.

Jetzt fragen Sie sich bestimmt: Aber was davon gilt denn jetzt für meine Texte? Ganz einfach: Sie wollen werben, Ihre Kunden direkt ansprechen. Ihr Text ist also nichts anderes als gesprochener Text – in verschriftlichter Form. Eine maximale Obergrenze von 14 Wörtern pro Satz ist also angemessen.

Zaubertrick Nr. 2: Bye bye, Wortmonster!

Je weniger Silben, desto besser. Der sogenannte Verständlichkeitsindex (mehr dazu in Teil 2) schlägt für einen einfachen Text einen Wert von durchschnittlich 1,62 Silben vor. Das heißt: Tendieren sie zu zweisilbigen Wörtern.

Natürlich ist dies nicht immer realisierbar, aber setzen Sie sich eine Obergrenze von vier Silben. Warum gerade vier? Unser Auge fixiert Buchstaben im Drei-Zentimeter-Kreis. Durch die Begrenzung auf vier Silben stellen Sie sicher, dass das Wort als Ganzes erfasst wird – und nicht nur die Hälfte davon. Wörter wie „Automobilzuliefererkonferenz“ und „Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitänsmützen“ will kein Mensch lesen. Mit nur einem Klick sind E-Mail oder Website geschlossen.

Und wenn die Wörter doch länger sind?

Natürlich fragen Sie sich jetzt: Aber wie baue ich Wörter in meinen Text ein, die von sich aus länger sind? Ein paar Tricks haben wir auch hierfür auf Lager:

Tipp Nr. 1: Nutzen Sie den Bindestrich: So wird aus einem „Erlebnisgutschein“ ein viel leichter zu lesender „Erlebnis-Gutschein“.

Tipp Nr. 2: Auch der Genitiv ist Ihr Freund. Es muss nicht immer die „Sommerfesteinladung“ sein. Wie wäre es beispielsweise mit einer „Einladung zum Sommerfest“?

In seinem zweiten Beitrag am 6. Juli 2016 gibt Stefan Gottschling weitere Praxistipps für verständliches Texten!