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Wie hierzulande Inflation „gemessen“ wird
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Finanzkolumne von Joachim Schluchter

Wie hierzulande Inflation „gemessen“ wird

© Minerva Studio - Fotolia.com
© Minerva Studio - Fotolia.com

Nach Angabe des Statistischen Bundesamtes liegt die Inflationsrate in Deutschland bei rund 1,5 Prozent. Die Preise für Produkte des täglichen Bedarfes steigen jedoch viel stärker, als der Durchschnitt im Warenkorb.

Preissteigerungen ausgewählter Güter des täglichen Bedarfs seit 2010:

  • Kartoffeln: + 44,4%
  • Butter: + 30,8%
  • Heizöl: + 27,6%
  • Strom: + 23,8%
  • Obst: + 20,1%
  • Friseur: + 20,0%
  • H-Milch: + 18,2%
  • Kraftstoff: + 15,5%
  • Kindergarten: + 9.0%
  • Wohnen: + 6,4%
  • Medikamente: + 6,0%
  • Kfz-Versicherung: + 5,2%
  • Brennholz: + 4,9%

Aber wie passt dies mit der offiziellen Inflationsmessung zusammen? Die Erklärung ist ganz einfach. Bei der Messung betrachten Statistiker die monatliche Teuerung anhand der Konsumentenpreise eines Warenkorbes. Dieser beinhaltet kurz- und langlebige Güter. Ein fairer Vergleich ist jedoch gar nicht möglich, weil sich die Zusammensetzung des Warenkorbes ständig verändert. Ferner werden neben Gütern des täglichen Bedarfs auch Möbel, Elektronik, Autos und Haushaltsgeräte berücksichtigt.

Der Trick der niederen Inflationsrate besteht also darin, dass  Sie als Verbraucher zwar täglich Lebensmittel - aber keine Computer, Möbel oder Fernseher - kaufen. Aber genau diese Güter werden immer preiswerter und führen dann im Mix dazu, dass Inflationsraten gezielt in „Schach“ gehalten werden können. Und niedrige Inflationsraten führen zu niedrigen Zinsen. Dies ist für Regierungen wichtig. Denn ohne niedrige Zinsen könnten die überbordeten Staatsdefizite schon lange nicht mehr finanziert werden. Dazu ein Beispiel: 1995 betrugen die ausgewiesenen Schulden Deutschlands knappe 1.000 Mrd. €, heute liegen diese bei ca. 2.200 Mrd. €. Die Zinsaufwendungen reduzierten sich in diesem Zeitraum von über 65 Mrd. € auf heute unter 60 Mrd. €! Staaten und Kreditnehmer sind also Gewinner dieses „Spiels“.

Und wo es Gewinner gibt, gibt es auch immer Verlierer. In diesem Fall sind es die Sparer.  Ja, die von Ihnen „gefühlte“ Inflation ist ehrlicher, sie beträgt zwischen 6% und 8% und ergibt sich aus den Preisen des täglichen Lebens. Wenn Sie als Anleger also Ihre Kaufkraft schützen wollen, müssen Sie demnach Renditen weit über 8 % erzielen, damit Sie nach Abzug der Steuer in Höhe von 25 % auf netto 6 % kommen. Vergessen Sie also Lebensversicherungen, Bausparverträge, Bundesanleihen, Festgelder, Sparkonten, etc.. Die Verzinsung dieser Produkte reicht nicht einmal zum Ausgleich der offiziellen Inflationsrate.

„Trauen Sie also keiner Statistik, die Sie nicht selbst gefälscht haben“. Bleiben Sie kritisch, Ihr Gefühlt täuscht Sie nicht!

B4B Expertenkolumnen Autor Joachim Schluchter ist Vorstand der Dr. Willburger & Schluchter Vermögensmanagement AG, Emersacker, und Vorstandsmitglied im Kapital-Forum Schwaben/Allgäu e. V.