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Mit der letzten Weinernte ist den Winzern in allen wichtigen Anbauländern wie schon lange nicht mehr intensiv bewußt geworden, dass Wein - glücklicherweise - nach wie vor ein Naturprodukt ist. Trotz aller Fortschritte der Önologie (Wissenschaft vom Wein) und einer inzwischen perfekt ausgereiften Technik, haben naturgegebene Rahmenbedingungen einen ganz wesentlichen Einfluss auf Qualität und Charakteristika eines Weinjahrgangs. Widrigkeiten des Wetters, altbekannte Schädlinge wie echter und falscher Mehltau und auch ein kleines Tierchen namens Kirschessigfliege haben europaweit die Winzer und Weinmacher herausgefordert wie selten zuvor.
Umso respektvoller daher die Würdigung der Leistung einer beträchtlichen Anzahl internationaler Weingüter, die trotzdem gute, teilweise sogar großartige Qualitäten auf die Flasche gebracht haben. Dieser aktuelle Jahrgang 2014 kommt soeben und in den nächsten Wochen in den Handel und wird einer gespannten Kundschaft präsentiert werden.
Mit den naturgegebenen und klimatischen handicaps am besten zurechtgekommen sind verständlicherweise jene autarken, eigenständigen, nicht auf Zukauf von Trauben angewiesenen Weingüter und Bodegas, deren produzierten Mengen überschaubar sind und die in erster Linie im spezialisierten Fachhandel angeboten werden.
Größter Wermutstropfen des Jahrgangs 2014 ist demnach nicht mangelnde Qualität, sondern fehlende Mengen. Für die Winzer und Produzenten bedeutet dies nicht unerhebliche Umsatzausfälle. Kleinere Preisanpassungen erscheinen in diesem Licht durchaus verständlich, werden aber marktgerecht und durchaus moderat ausfallen.
In Kurzform die Einschätzung der wichtigsten Regionen:
Insgesamt erfreulich, dass die professionellen Winzer durch intensive Arbeit und mit vielen Zusatzstunden in den Weinbergen das Lesegut vor noch mehr Schaden bewahren konnten. Ob sich aus den Wetterkapriolen Anzeichen für Klimaveränderungen ablesen lassen? Darüber streiten sich nicht nur die Gelehrten, aber vieles deutet darauf hin. Unter den europäischen Regionen wird es in den nächsten Jahrzehnten Gewinner und Verlierer geben und in einigen ganz südlichen Regionen wird der Weinbau mit hoher Wahrscheinlichkeit auch aufgegeben werden müssen. Gibt es dann Wein aus Alaska? Vermutlich nicht, aber Skandinavien ist nicht auszuschließen.
Bis dahin meine spezielle Empfehlung aus dem Jahrgang 2014: Bianco di Custoza San Michelin vom Weingut Gorgo am Gardasee.