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Shopping-Livestreams im Trend – Kampfansage an Amazon
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Christoph von Külmer

Shopping-Livestreams im Trend – Kampfansage an Amazon

Christoph von Külmer, Geschäftsführer der Agentur SportBrain. Foto: SportBrain Entertainment GmbH

In Zukunft eher Shopping-Livestreams daheim statt gemütlicher Stadtbummel? In China bereits gang und gäbe. Was hinter Shopping-Livestreams steckt und wie dadurch der Konkurrenzkampf angekurbelt wird, verrät Christoph von Külmer, Geschäftsführer der SportBrain Social Media & Web Agentur.

Anders als kommende Generationen kennen wir sie noch: die Teleshopping-Sendungen im klassischen TV. Die schon lange ausgeleierten Formate finden trotz vieler berechtigter Kritik an den Produkten immer noch Raum in der heutigen Zeit. Aber wie viele Fernseh-Inhalte verliert auch Teleshopping immer mehr an Bedeutung – denn die Online-Formate holen auf.

Das Grundkonzept der eher aufdringlichen TV-Verkaufsveranstaltungen wird aber schon bald wieder relevant werden – jedoch in neuer Verpackung. In China lässt sich schon seit Jahren beobachten, dass die Möglichkeit, Social-Media-Livestreams auf Instagram, Facebook und Co. als Verkaufsveranstaltung zu nutzen, wieder Fahrt aufnimmt. Kombiniert mit der einflussreichen Kraft durch ausgewählte Influencer als Moderatoren, hört sich das nach einem vielversprechenden Konzept an. Und das ist es auch, denn der Einzelhandel hätte mit Shopping-Livestreams auf den gängigen Social-Media-Plattformen die Möglichkeit, sich aus der Übermacht von Amazon zu befreien.

Shopping-Livestreams: Asien machts vor!

In China haben sich Shopping-Livestreams längst etabliert. Nach einer Hochrechnung des Handelsministeriums gibt es dort mittlerweile 50.000 Livestreams am Tag – im Schnitt mit insgesamt 260 Millionen Views.

Der E-Commerce-Riese Alibaba hat mit seinem Subunternehmen Taobao (ähnlich wie eBay) auch bereits eine Plattform für Live-Online-Shopping-Erlebnissen auf die Beine gestellt. Ähnlich wie die Produkt-Verlinkungen auf Online-Shops, die Instagram mittlerweile anbietet, werden dort von Influencern während Livestreams Produkte vorgestellt. Der Unterschied: Nutzer können diese ganz simpel noch während des Streams, ohne diesen zu verlassen, bestellen. Die Live-Shopping-Veranstaltungen fusionieren klassisches Entertainment mit einem Einkaufserlebnis und there it is: die perfekte digitale Kaffeefahrt, die Verkäufe garantiert.

Fehlende Instrumente in westlichen Ländern

Die bei uns etablierten Social-Media-Plattformen boten bisher allerdings noch kein Tool an, welches Livestreaming mit E-Commerce verbindet. Auf Facebook und Instagram sind Funktionen wie diese schlichtweg noch nicht etabliert. Instagram hat jedoch Anfang März bekannt gegeben, eine Live-Shopping-Funktion auf der Plattform zu integrieren. Im neuesten Update der App ist diese verfügbar.

Logistik-Riesen wie Amazon arbeiten laut eigener Angaben ebenfalls an solch einem System, allerdings wurden noch keine Informationen darüber bekannt, wann dieses released werden soll. Warum gerade bei Amazon bei diesem Thema Druck entsteht, ist bei genauerem Hinschauen plausibel: Wenn Instagram eine Live-Shopping-Funktion ermöglicht, ist das für den klassischen Einzelhandel eine enorme Chance zurückzuschlagen und die großen Onlinehändler in den Schatten zu stellen.

Regionales Beispiel

Um dies zu verdeutlichen, ein kleines imaginäres Beispiel: Der Modeladen Example aus der Augsburger Innenstadt investiert viel in Social-Media-Marketing und hat sich eine gewisse Followerschaft aufgebaut. Bei Live-Shopping-Events wird in der direkten Verknüpfung mit dem firmeninternen Online-Shop die Ware verkauft. Exklusive Rabatte und Gewinnspiele gibt es nur im Livestream – und so entsteht ein Hype um die Verkaufsveranstaltung. Gerade in Zeiten dieser lähmenden Pandemie entsteht ein kleines Mall-Feeling via Instagram.

Würde sich diese Fantasie durch entsprechende Tools der großen Plattformen realisieren lassen, könnte ein neuer Trend entstehen, der Amazon und Co. nach Jahren wieder ernst zu nehmende Konkurrenz bieten kann.

Schnelligkeit ist der Schlüssel

Tchibo hat das Potenzial als einer der wenigen deutschen Händler bereits erkannt und bietet auf der eigenen Homepage Shopping-Livestreams an, diese sind bereits mit Pilotfolgen gestartet. Bestseller-Marken wie Vero Moda und Name It wollen in den kommenden Monaten ebenfalls Shopping-Livestreams starten.

„Aus unserer Statistik geht hervor, dass während des Lockdowns 50 Prozent mehr Facebook-Views verzeichnet wurden, auf Instagram betrug der Anstieg 70 Prozent. Darüber hinaus rechnen 89 Prozent der Verbraucher damit, dass sie im kommenden Jahr ihre Live-Shopping-Ausgaben erhöhen werden", erklärt Anne-Katrine Bjerregaard Madsen, Digital B2C Team Leader der Marke auf dem Blog fashionnetwork.com. „So liegt auf der Hand, wie relevant das Live-Format ist und dass die Händler diesem Trend folgen müssen. Ebenfalls sehr wichtig ist es, darauf hinzuweisen, dass Verbraucher vor dem Kauf beruhigt und versichert werden wollen. Personenbezogene Inhalte wie Livestreams von Influencern sind eine großartige Möglichkeit, dieses Vertrauen aufzubauen."

Konkurrenz für E-Commerce-Riese

Da Amazon aber bereits selbst an einer Plattform für beschriebene Modelle arbeitet und diese auch schon in den USA anbietet, tickt die Uhr. Wenn Plattformen wie Instagram in naher Zukunft also Tools für Shopping-Livestreams zur Verfügung stellen, sollten Verkäufer nicht zögern, diese Chance wahrzunehmen.

Ihr Christoph von Külmer

CEO SportBrain – Agentur für Digitale Sichtbarkeit

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