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Kennen Sie Ihre Kunden? Viele Firmen können mir hier Statistiken nennen, aber wenn ich dann sage: „Nein, ich hätte gerne die Namen der Menschen“ wird es schon weniger. Viele Verkäufer machen den Fehler, zu wenig auf die Menschen einzugehen. Sie sind Experten für ihre Produkte. Wenn ihnen aber vielleicht auf einer Messe ein Kunde entgegen kommt, den sie zuletzt einige Wochen oder gar Monate vorher gesehen haben, können sie ihn nicht mit Namen ansprechen. Der Kunde denkt nun unweigerlich: „So richtig für mich zu interessieren scheinen die sich ja nicht“. Daher sollten Verkäufer
Wert darauf legen, sich die Namen und bestenfalls einige weitere Details zu merken. Man weiß schließlich nie, auf welchem Bahnhof, Flughafen oder in welchem Supermarkt sie einen Kunden wiedertreffen.
Gleiches gilt im Innendienst. Wenn ich mir im Autohaus ein Modell vorführen lasse und drei Wochen später zurückkomme und der gleichen mir entgegnet: „Wofür interessieren Sie sich?“ werde ich mich auch nicht sonderlich wertgeschätzt fühlen.
Natürlich ist es schwierig! Während wir bei anderen Gedächtnisproblemen noch auf digitale Hilfsmittel oder Notizen ausweichen können, ist dies beim Namensgedächtnis nicht möglich. Aber keine Sorge: Auch das Namen merken lässt sich erheblich trainieren.
So geht’s - 5 Schritte
Zunächst müssen Sie den Namen verstehen. Logisch? Oft aber bereits das erste Problem. Viele trauen sich nicht nachzufragen, wenn sie den Namen nicht verstanden haben. Aber dann ist es natürlich unmöglich sich den Namen überhaupt zu merken. Wenn also beim nächsten Empfang Ihr Tischnachbar beim Nennen seines Namens noch die halbe Bulette im Mund hat, kurz abwarten und dann höflich nachfragen.
Die nächsten drei Schritte gehören dann zusammen. Das Finden und Verknüpfen von Bildern sind der eigentliche Trick um unserem Gedächtnis zu ungeahnten Leistungen zu verhelfen.
Als erstes benötigen Sie ein Bild für den Namen. Sie brauchen aber auch ein Bild für die Person und sollten das noch mit dem Namen verknüpfen. Das gelingt Ihnen am besten, wenn Sie die Person in Ihrer Vorstellung etwas tun lassen – und zwar etwas zum Namensbild passendes. Stellen Sie sich den ganzen Menschen samt Mimik und Verhalten vor. Dadurch sind Name, Person und Bild fest zusammen verbunden.
Bei Berufsnamen, denken Sie an die Tätigkeit: Stellen Sie sich Herrn Bäcker in der Backstube, Frau Müller in der Mühle vor. Keine Sorge: Sie werden Namen und Beruf nicht verwechseln. Andere Namen wie „Berg“ oder „Wald“ sind auch Wörter. Achten Sie darauf, die Person mit in das Bild einzubauen und an eine Aktivität zu denken. Frau Berg geht Bergsteigen, oder Herr Wald im Wald spazieren.
Für Namen die nichts konkret bedeuten suchen Sie ähnlich klingende Bilder. Wenn ich Sie frage, an welchen ehemaligen Bundespräsidenten denken Sie, wenn Sie „Weizensack“ lesen? Sicher kommen Sie schnell auf „von Weizsäcker“. Daher reicht bei neuen Bekanntschaften für Seiffert ein Stück Seife als Bild aus. Damit wäscht sich z.B. Frau Seiffert in Ihrer Vorstellung dann die Hände.
Schwieriger sind ausländische Namen. Der Weg: Stellen Sie sich eine kleine Bildgeschichte vor, in der die Person mitspielt! Für Tomislavic können mögliche Bilder Tomate und Schlaf sein. Herr Tomislavic schläft auf Tomaten. Absurd? Ja! Aber solche Bildgeschichten sollen keinen Sinn machen. Aber wenn Sie sich diese bewusst vorstellen, merken Sie sich die Namen „ganz von allein“. Um es langfristig zu behalten sind noch einzelne Wiederholungen wichtig. Einfach jeden Freitag fünf Minuten Zeit nehmen, alle Kunden der Woche gedanklich durchzugehen.
Viel Erfolg!
Über den Autor
Dr. Boris Nikolai Konrad (31) ist „Deutschlands Superhirn“(ZDF). Der promovierte Neurowissenschaftler ist mehrfacher Team-Weltmeister im Gedächtnissport, hat vier Guinness-Weltrekorde aufgestellt und ist weltweit in Fernsehshows gefragter Gast. Bereits seit 2006 ist er als Gedächtnistrainer und Vortragsredner international aktiv um Menschen bei der Verbesserung ihrer Gedächtnisleistung zu helfen. Er gewann mehrmals beim Fünf-Sterne-Rednerpreis und erhielt 2016 die welthöchste Zertifizierung für Profiredner, den Certified Speaking Professional (CSP). Auch wissenschaftlich beschäftigt er sich mit seinem Thema und erforscht außergewöhnlich gute Gedächtnisleistungen, derzeit am Donders Institute in Nijmegen (NL). 2013 erschien sein erstes Buch „Superhirn“ und im Herbst 2016 folgt „Alles nur in meinem Kopf“.