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Generation Z: „Nach der Krise High-Potentials gewinnen!“
Max Hagenbuchner

Generation Z: „Nach der Krise High-Potentials gewinnen!“

5 Sterne-Redner Max Hagenbuchner. Foto: Felix Meinhardt

Die Generation Z ist anspruchsvoll, weiß 5 Sterne Redner Max Hagenbuchner. Er ist Teil dieser Altersgruppe und beschreibt wie Betriebe die Nachwuchskräfte dennoch überzeugen können.

Für uns alle ist die Corona Krise eine noch nie erlebte Situation, die Gewissheiten zerstört und neue Unsicherheiten hervorbringt. Für die Generation Z ist es aber die erste globale Krise die sie selbst zu spüren bekommen. Die Jüngsten dieser Altersgruppe sind in der Finanzkrise 2008 erst geboren. Die etwas Älteren sind jetzt zwischen 20 und 25 Jahre alt, verlieren gerade ihre Studentenjobs und erleben am eigenen Leib die wirtschaftlichen Auswirkungen. Dieses Erlebnis wird grundsätzliche Eigenschaften der jungen Altersgruppe weiter verstärken und ihr Recruiting zu einer noch größeren Herausforderung machen.

Geschwindigkeit zählt

„E-Mail angekommen???“ Haben Sie schon einmal eine ähnliche WhatsApp Nachricht bekommen? Der jungen Generation Z kann es nicht schnell genug gehen. Wird eine E-Mail nicht innerhalb eines Tages beantwortet, werden die jungen Erwachsenen nervös. Ist die Nachricht überhaupt angekommen? Eine schnelle Kommunikation und die Fähigkeit schnelle Entscheidungen zu treffen, sind Schlüssel zu den Digital Natives. Eine nachvollziehbare Einstellung für Menschen, die in Echtzeit mit Freunden rund um den Globus vernetzt sind. In der aktuellen Krise können fast alle spüren, wie es sich anfühlt, wenn wertvolle Zeit verloren geht. Weil offizielle Zahlen schon veraltet sind, wenn sie auf Pressekonferenzen verkündet werden. Oder in Skigebieten so lange nur irgendwie möglich abgewartet wird, um sich das Geschäft nicht zu vermiesen.

Für Unternehmen ist die Geschwindigkeit besonders in der Bewerbungsphase von jungen Mitarbeitern entscheidend. Laut Studien klagen zwischen 25 Prozent und 45 Prozent der Firmen über zunehmende Absagen von bereits zugesagten Ausbildungsplätzen. Diese Abspringer lassen sich durch schnelle Auswahlprozesse und einen durchgehenden persönlichen Kontakt schon vor Ausbildungsbeginn vermeiden. - Geben Sie den jungen Menschen keinen Grund, sich vorsichtshalber noch bei zwei anderen Betrieben zu bewerben.

Krisen sind geeignet, um sich vorzubereiten

Die jungen Menschen stellen immer höhere Erwartungen an ihren Arbeitsplatz. Der Stellenwert der Arbeit geht, neben Freizeit und Familie, deutlich zurück und es herrscht das Gefühl vor, gebraucht zu werden. Dieser Eindruck, die vielen Babyboomer ablösen zu müssen und damit genug Arbeit zu haben, zerbröselt durch Corona gerade etwas. Langfristig ist er aber weiterhin richtig. So wie Corona spätestens mit einem Impfstoff vorbeigeht, gehen die Babyboomer in den nächsten Jahren, vielleicht sogar schneller als erwartet, endgültig in Rente.

Krisen sind geeignet, um sich vorzubereiten auf die Zeit danach. Für Unternehmen sollte das auch bedeuten, sich auf die neuen, jungen Mitarbeiter einzustellen. Mitarbeiter, die wieder stärker trennen wollen zwischen Freizeit und Arbeit, großen Wert legen auf klare Strukturen und regelmäßiges Feedback. Die jungen Menschen stellen Arbeitsweisen auf den Kopf, die  Betriebe gerade erst für die Millannials aufwendig geschaffen haben. Während nur langsam auf die Bedürfnisse der Generation Y eingegangen wurde, flexible Arbeitszeiten und der Wunsch nach einer Work-Life-Balance nahezu unüberwindbare Herausforderungen für Unternehmen waren, wird die Generation Z schneller und ungeduldiger ihre Interessen einfordern. – Lassen Sie sich nicht zu viel Zeit. Die Generation Z erwartet sechs bis acht Arbeitgeberwechsel, auf einen mehr oder weniger kommt es da nicht an.

„Einblick“ sagt mehr als 1000 Worte

Bevor die jungen Nachwuchskräfte überzeugt werden können, müssen sie die Chance haben, das Unternehmen kennenzulernen. Es geht inzwischen weniger darum, überhaupt gefunden zu werden, sondern wie ein Arbeitgeber online wahrgenommen wird. Heute haben die meisten Betriebe ordentlich durchstrukturierte Websites, viele haben sogar Imagefilme, Vision Statements und Claims entwickelt. All das vermittelt den jungen Menschen aber nur einen exzellenten Anblick des Betriebs. Was sich die Jugend viel mehr wünscht bei der Wahl des Arbeitgebers, ist ein realistischer Einblick in den Arbeitsalltag. Wer einen solchen nicht von sich aus gewährt, wird auf Bewertungen im Internet reduziert. Grund dafür ist das hohe Bedürfnis an Sicherheit. Eine Generation die, stärker als jede Altersgruppe vor ihr, von ihren (Helikopter) Eltern betreut und begleitet wird, möchte wissen, auf was sie sich einlässt.

Die wenigsten „High Potentials“ erwarten dabei, dass alle ihre Forderungen an den eigenen Arbeitsplatz auf Knopfdruck vom Arbeitgeber realisiert werden. Es geht ihnen mehr um die Verhandlung auf Augenhöhe und ganz besonders um das Einhalten von klaren Vereinbarungen und Absprachen. – Falsche Versprechungen haben bei den jungen, vernetzten und schnell informierten Nachwuchskräften kurze Beine. Lassen Sie sich beim Wort nehmen.

Mangelnde Loyalität

In der Krise zeigt sich die wahre Größe eines Unternehmens. Die ältere Hälfte der Generation Z hat das in der Finanzkrise schon bei Ihren Eltern miterlebt, als plötzlich klar wurde, dass bei der Belegschaft am schnellsten einzusparen ist. Die jungen Bewerber von morgen werden sich ansehen, wie ein Unternehmen jetzt gerade reagiert. Welche Unternehmen kündigen Werksstudenten und Minijober für die es die Möglichkeit der Kurzarbeit nicht gibt kurzerhand? Wo wird das Kurzarbeitergeld sogar freiwillig auf 80% aufgestockt? Die Loyalität der jungen Menschen gegenüber ihren Arbeitgebern ist gering. Wer etwas anderes erwartet, darf seine eigene Glaubwürdigkeit und Integrität als Arbeitgeber in der Krise nicht verspielen. – Erklären und Begründen Sie ihr Vorgehen in dieser schwierigen Zeit nicht nur intern. Junge Talente erwarten Transparenz, bevor sie sich für Ihr Unternehmen entscheiden.

Mehr zu Max Hagenbuchner

Max Hagenbuchner, 22, gründete mit 18 Jahren sein erstes Unternehmen und spricht als Vortragsredner über seine junge Generation Z. Der Bayer war bereits als Mitglied der Bundesschülervertretung Sprachrohr einer ganzen Generation. Inzwischen lebt er in Wien und zeigt auf der Bühne in mitreißenden und energiegeladenen Vorträgen wie seine Altersgruppe tickt. In seiner laufenden Beratertätigkeit und als Top Speaker hilft er Unternehmen diese Zielgruppe als Kunden, aber auch als potenzielle Mitarbeiter für sich zu gewinnen. Für ihn ist klar: „An der Generation Z kommt in der Zukunft niemand mehr vorbei."

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