Wilhelm Rasch GmbH & Co. KG
Ein Kölner Traditionsbetrieb hat sich seit über 60 Jahren ganz der Verpackung von Schokolade verschrieben und setzt damit weltweit Maßstäbe.
Ein Kölner Traditionsbetrieb hat sich seit über 60 Jahren ganz der Verpackung von Schokolade verschrieben und setzt damit weltweit Maßstäbe.
Kurz vor Ostern oder Weihnachten werfen sich die Hohlkörper aus Schokolade in Schale. In bunte Folie gewickelt stehen oder sitzen sie in den Supermarktregalen und warten darauf, gekauft und ausgepackt zu werden. Aber wie kommen die Leckereien in ihre Alukleider?
Gute Ideen machen den Anfang
Ein Kölner Traditionsbetrieb, der seit der Gründung in den 50er Jahren in Familienhand ist, ist auf die Verpackung von empfindlichen Schokoladenfiguren spezialisiert. Die Wilhelm Rasch GmbH & Co. KG entwickelt neben Temperiermaschinen, welche die Schokolade für den Gießvorgang auf der richtigen Temperatur halten, sowohl Spezialmaschinen für die Verpackung von Hohlkörpern als auch Alleskönner wie Universalmaschinen, die mehrere Wickelarten beherrschen. Begonnen hat alles mit Wilhelm Rasch. Der Ingenieur konstruierte in Wernigerode im Harz vor dem Zweiten Weltkrieg Temperiermaschinen für die Spezialmaschinenfabrik Lauenstein. Nach den Kriegswirren strandete Rasch in Köln mit nichts weiter als guten Ideen. Hier traf er auf einen früheren Kollegen: den jungen Lehrling Otto Römmling. Mit ihm als Juniorpartner legte Rasch den Grundstein für die 60-jährige Erfolgsgeschichte des Unternehmens.
Vom Tüftler zum Weltmarktführer
Geht nicht, gibt’s nicht – das war die Philosophie von Ingenieur Rasch für Schokoladenfiguren, die schwer zu verpacken sind. Der Gründer tüftelte tagelang im heimischen Keller. Irgendwann hatte er einen Weg gefunden, die Kundenwünsche mit den technischen Voraussetzungen zu vereinbaren. Zum Beispiel ließ er sich in den 70er Jahren die erste Henkeltasche für Schokolade einfallen. Das Basteln hat sich gelohnt: Heute ist Wilhelm Rasch Weltmarktführer für Hohlkörperverpackungen aus Schokolade. Der Spezialmaschinenbauer setzt mit diesem Ingenieurskönnen bis heute Standards. So hat Rasch die gesiegelte Nahtverpackung des Sitzhasens entwickelt. Maschinen verpacken mit dieser Technik auch geometrisch komplexe Körper, als wären sie von Hand verpackt.
Was lange währt, ist gut.
Am Firmensitz in Köln-Bickendorf scheint die Zeit still gestanden zu haben. Seit 1964 wird an den gleichen Werkbänken geschraubt, gefräst und gebastelt. Dazwischen stehen Maschinen, die meist älter sind als die Auszubildenden, die sie bedienen. Einige Mitarbeiter sind bereits seit über 30 Jahren im Betrieb. Besonders gehegt und gepflegt werden die „alten Hasen“ unter den Maschinen. Diese sind zuverlässiger als manche Kopie aus Fernost. Das Unternehmen setzt auf die Langlebigkeit der Maschinen. Ein Serviceteam wartet und überholt kontinuierlich die Maschinen und behauptet sich mit diesen Leistungen auf dem Weltmarkt. Nahezu alle großen Süßwarenhersteller kaufen bei Rasch. Manche von ihnen verpacken schon seit über 60 Jahren mit den Kölner Maschinen. Das Unternehmen exportiert knapp die Hälfte seiner Produkte ins Ausland.
„Masse ist nicht unser Markt“
Tina Gerfer, die Enkelin des Unternehmensgründers, führt die Rasch-Tradition in der dritten Generation fort. Dabei setzt sie nicht auf die Stückzahl von gebauten Maschinen, sondern auf guten Service rund um die Maschine. Die Kapazitäten des Familienbetriebs sind begrenzt, dafür wird der Kunde umfassend in allen Fragen rund um die Verpackung beraten und begleitet. Und daher gibt auch ein Großkunde gerne die Organisation des Verpackungsprozesses direkt in die Hände des Maschinenbauers. „Diese Kundennähe ist nur in einem mittelständischen Betrieb möglich“, sagt die Geschäftsführerin. Neben den hoch spezialisierten Maschinen ist dies das Rezept für den Erfolg des Unternehmens.
Standort Rheinland
Wilhelm Rasch hängt an ihrem Standort Köln. Verkehrgünstig gelegen ist das Rheinland ein guter Ausgangspunkt für den Vertrieb der Maschinen. Auch vom Kölschen Klüngel kann ein Unternehmen wie Rasch profitieren, so Tina Gerfer. „Köln ist weltoffen und dennoch traditionsbewusst. So wie ein mittelständisches Unternehmen. Deshalb passen wir gut zusammen.“