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Naturschutz hin oder her: Auch auf dem „Land“ müssen Menschen arbeiten. Der Fachkräftemangel ist ein immer größeres Problem für heimische Unternehmen. Sie tun sich insbesondere in den kleineren Städten und Gemeinden schwer damit, junge Menschen für sich zu begeistern. Denn die zieht es in die Stadt. Warum? Weil in den ländlichen Regionen zunehmend jene Friedhofsruhe herrscht, welche die Initiatoren des Bürgerbegehrens als „Freizeitwert“ verstehen.
Um es ganz klar auszudrücken: Es macht keinen Spaß, als junger Mensch – oder überhaupt als jemand, der gerne auch nur irgendetwas erlebt – entlang der B300 zwischen Steppach und Stadtbergen zu spazieren. Als Werbung für die Stadt ist dieser Aspekt nun wirklich nicht tauglich. Was hingegen Menschen überzeugt, in eine Stadt zu ziehen, dort leben und arbeiten zu wollen, sind Arbeitsplätze, Gastronomie, Einzelhandel – einfach Zeichen, dass dort Leben herrscht und es eine Perspektive gibt.
Während der Freizeitwert der Fläche entlang der B300 wirklich fraglich ist, hätten die heimischen Handwerker, die sich dort ansiedeln wollten, von ihrer Nähe sicherlich profitiert. Der Verkehr hätte bestimmt auch nicht über die verwinkelten Straßen Deuringer Wohngebiete geführt, sondern entlang einer der Hauptverkehrsadern Schwabens.
Auf der betroffenen Fläche hätten Unternehmen Arbeitsplätze, Praktikums- und Ausbildungsstellen für junge Menschen geschaffen. Die potentiellen Fachkräfte von morgen hätten mit einer gesunden Nähe zum Handwerk und zu regionalen Unternehmen aufwachsen können. Sie hätten sich später nicht von einer aussichtsreichen Karriere hätten abschrecken lassen, weil die nächste Praktikumsstelle eine Reise durch den halben Landkreis bedeutet.
Das Ergebnis des Bürgerentscheids schadet Stadtbergen. Leider spiegelt es auch den Zeitgeist wieder und beschert unserer Demokratie nicht gerade ein gutes Bild. Denn die Wahlbeteiligung lag bei nur 45 Prozent. Den übrigen 55 Prozent ist es demnach anscheinend egal, was aus ihrer Stadt wird. Und mobilisieren lassen sich leider immer häufiger am einfachsten die, die dagegen sind.
von Rebecca Weingarten