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Eine Länderübergreifende Expertenrunde der IHK Bodensee-Oberallgäu, Ulm, Ostwürttemberg und Schwaben tragen in Ulm mit Spitzenvertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bundesnetzagentur und der Fernleitungs- und Verteilnetzbetreiber und sind sich einig: Die Region braucht Stromleitungen und Wasserstoffversorgungen, sowie Investitions- und Planungssicherheit, um als starke Wirtschaftsregion zu agieren.
Vor allem mit Blick auf den Planungsstand der Bundesnetzagentur für ein überregionales Wasserstoff-Kernnetz bis zum Jahr 2023, welcher im vergangenen Juni veröffentlicht wurde. Diess Kernnetz bildet als vorerst erste Ausbaustufe ein Grundgerüst der künftigen Wasserstoff-Infrastruktur und soll zukünftig die Entwicklung der Wasserstoffmärkte innerhalb Deutschlands sowohl ermöglichen als auch fördern. Dies geschieht, indem es die zentralen Wasserstoffquellen mit den Verbrauchsschwerpunkten und Wasserstoffspeichern verbinde. Wasserstoff spiele in der Energiewende eine zentrale Rolle, denn dieser habe das Potenzial, die Dekarbonisierung von Stromerzeugung, Verkehr und Wärme zu unterstützen. Außerdem könne er helfen Strom aus erneuerbaren Quellen zu speichern und fossile Energieträger abzusetzen, erklärt Professor Dr. Markus Hölzle vom Ulmer Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung.
Der regionalen Wirtschaft fehlen jedoch vor allem Planungssicherheit und verwertbare Daten oder zuverlässige Informationsplattformen. Auch an konkreten Aussagen von der Herstellung und Verfügbarkeit von Wasserstoff bis hin zur Versorgungssicherheit sowie Netz- und Energiekosten seien nicht vorhanden. Häufig werde in der Diskussion um erneuerbare Energien vergessen, dass Projekte wie Elektolyseanlagen zur Herstellung von Wasserstoff oder auch Wasserstofftankstellen einen zusätzlichen Flächenbedarf bedeuten. Besonders die Verteilnetzbetreiber seien in diesem Planungsbereich außen vor. Zudem fehle es an einer verständlichen und aussagekräftigen Kommunikation, da es in vielen Betrieben bislang keinen Zugang zum Thema Wasserstoffwirtschaft gebe. Es bestehe daher die Gefahr, dass Unternehmen ins Ausland wandern, da dort sowohl Wettbewerbsfähigkeit als auch Versorgungssicherheit aufgrund der vielen Unsicherheiten gewährleistet wären.
Eine der Hauptforderungen der vier Regionen ist ein folgerichtiger und frühzeitiger Anschluss an das nationale und europäische Wasserstoffnetz. Gerade was das Infrastrukturprojekt betrifft, welches den Aus- beziehungsweise Neubau des Netztes betrifft, können den Kammern zufolge rechtliche und finanzielle Unsicherheiten bereits jetzt verringert werden. Es genügt nicht, einfach das Gas- auf ein Wasserstoffnetz umzustellen, vielmehr sei es aktuell nötig, dafür eine neue Konzession zu beantragen. Die IHKs sehen hier Potential zum Abbau von überflüssiger Bürokratie, sprechen sich die Experten des Spitzengesprächs aus. Außerdem laufe gerade jetzt die heiße Phase für Investitionen in neue Technologien, um die angestrebte CO2-Neutralität in der Bundesrepublik durchzusetzen. Hier mahnt die IHK die Unternehmer der Politik dazu, eine verbindliche gemeinsame Strategie zu erarbeiten, an die sich Unternehmen künftig verlassen können.
Aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten in Deutschland grünen Strom durch Wind und Sonne zu erzeugen, sei es auch auf europäischer Ebene gefragt die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, da Deutschland auch mittelfristig Energie-Importland bleiben wird. Vor allem der Sünden ist aufgrund der starken Industrie davon betroffen.