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von Isabell Walter, Online-Redaktion
Zeitarbeitsfirmen sehen ihre Unternehmen als Chance für ihre Arbeitskräfte in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Trotzdem sind Änderungen in der Branche geplant: Die Geschäftsführer Ulmer Zeitarbeitsfirmen beklagen einige kritische Punkte an den geplanten Neuerungen.
„Die Zeitarbeit ist kein Jobkiller und schafft auch keine unterbezahlten Jobs“
Aktuell sind zwischen Ulm, Biberach und Heidenheim rund 110 Zeitarbeitsunternehmen aktiv. Die Quote der Zeitarbeitnehmer beträgt im Durchschnitt 2,6 Prozent – beim Anteil der sozialversicherungspflichtigen Zeitarbeitnehmer an allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Der Anteil der Zeitarbeitnehmer an allen Erwerbstätigen beträgt im Durchschnitt 2,0 Prozent. Diese Zahl sei auch in den vergangenen Jahren immer auf demselben Niveau geblieben. Gleichzeitig sei die Arbeitslosenquote immer geringer geworden. „Die Zeitarbeit ist kein Jobkiller und schafft auch keine unterbezahlten Jobs“, so Thomas Schlömp, Geschäftsführer der APV Personalservice GmbH. Schlömp erklärt, dass Zeitarbeit vielen Menschen den Einstieg in den Arbeitsmarkt ermögliche. Außerdem sei Zeitarbeit ein Flexibilitätsinstrument für deutsche Unternehmen.
Geschäftsführer Ulmer Zeitarbeitsfirmen äußern sich kritisch zu den geplanten Änderungen
Nun sind für Zeitarbeitsfirmen Neuregelungen geplant. Die Geschäftsführer mehrerer Ulmer Zeitarbeitsfirmen kritisieren die Änderungen stark. „Die geplanten Neuregelungen sehen einen massiven Eingriff in die verfassungsmäßig geschützte Tarifautonomie vor und greifen in ein funktionierendes Tarifsystem ein“, kritisieren Peter Roth, Thomas Schlömp und Armin Zeller, alle drei Geschäftsführer von inhabergeführten Ulmer Zeitarbeitsfirmen. „Die Pläne von Arbeitsministerin Andrea Nahles sind nicht nachvollziehbar, weil die Zeitarbeitsfirmen auch bereits seit zwei Jahren Tariflohn zahlen, der über dem Mindestlohn liegt“, ergänzt Armin Zeller, Landesbeauftragter für BW des Interessenverbands Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (IGZ) und Inhaber der Firma Ulmer Zeitarbeit.
Zeitarbeitsfirmen sehen die Änderungen als schwer umsetzbar
Zeitarbeiter sollen künftige nur noch 18 Monate einem Betrieb überlassen werden. Bisher konnten Zeitarbeiter für eine unbegrenzte Dauer im selben Betrieb bleiben. Gleichzeitig sollen die Kräfte bereits nach neun oder zwölf Monaten bei gleicher Arbeit den gleichen Lohn eines Festangestellten erhalten. „Equal pay nach einer gewissen Zeit ist völlig okay“, betont Roth. Problematisch sei aber, dass „sämtliche auf den Lohnabrechnungen vergleichbarer Stammarbeitnehmer ausgewiesenen Bruttovergütungsbestandteile wie vermögenswirksame Leistungen und Sachbezüge wie Auto, ÖPNV-Karte oder Handy zählen“. „Wir müssten alle unsere Kunden abfragen, welche Zusatzleistungen sie ihren Mitarbeitern bieten. Das ist kaum zu bewältigen und wahrscheinlich von unseren Kundenfirmen auch nicht erwünscht“, bemängelt Thomas Schlömp.