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Ein Leben aus dem Koffer und jede Nacht ein anderes Bett. Geschäftsleute wissen, wie sich so etwas anfühlt. Doch wie ist es, ohne persönliches Hab und Gut zu leben. Nicht zu wissen, wo man morgen ist? Was gewinnen wir, wenn wir auf einen privaten Rückzugsort verzichten? Jacqueline Groher weiß, dass Reden nur Silber und Handeln das Gold ist. So beschloss sie, ihren Fragen praktisch nachzugehen. Sie kündigte ihre Wohnung mit Alsterblick in Hamburg und zog in eine Minigarage in der Nähe des Flughafens. Ihre Möbel lagerte sie in einem Hafencontainer. Groher wollte mit Konventionen brechen, Ballast abwerfen und zur Besinnung kommen. „Es war eine gute Zeit“, sagt Groher über ihre Zeit als Businessnomadin.
Fünf Dinge, die man als Nomadin lernt
Während dieser Zeit lernte sie fünf Dinge, die sie gerne an die Welt weitergeben möchte. Der wichtigste Punkt ist die Selbstorganisation. In ihrer Zeit als Businessnomadin musste sie lernen, mit so wenig Ballast wie möglich zurechtzukommen. „Ich musste genau überlegen, was ich bis zum nächsten Stopp in mehreren Wochen benötigen würde und was nicht. Beim ersten Mal habe ich den Weg ins Depot dreimal genommen. Man lernt halt nie aus“, weiß Groher inzwischen. Auch der Abschied vom Perfektionismus war ein wichtiger Schritt für ihre Unabhängigkeit. Egal wo du bist, du findest überall die Dienstleistung, die du brauchst und eine Lösung für dein Problem“, erklärt die Businessnomadin. In der achtmonatigen Wohnungsfreiheit rückten pragmatisches Denken und Handeln in den Vordergrund. Etwa wenn die Senator Lounge am Münchner Flughafen für Groher zum Übergangsbüro wurde und sie dort druckte, faxte oder kopierte.
Auswirkungen des Nomadentums auf den Alltag
Acht Monate lebte Jacqueline Groher abseits jeglicher Routine. „Ich nehme jetzt die Verantwortung für mein Leben viel bewusster wahr“, sagt sie. Und dies, obwohl es oft viel bequemer sei, den Fehler bei anderen als bei sich selbst zu suchen. Aber was für Fehler gelte, stimme auch für Erfolg: „Ein starkes Selbstbewusstsein und die Befreiung von allen selbstlimitierenden Glaubensansätzen sind wichtige Säulen auf meinem Weg.“ Im Alltagsleben hat das Businessnomadentum vor allem drei Auswirkungen. Konzentration auf das Wesentliche und damit auf Ergebnisse, mehr innere Balance und weniger Abhängigkeit von der Meinung anderer. „Durch meine häufigen Standortwechsel habe ich gelernt, unabhängiger von meiner Umgebung zu werden. Ich bin an Lösungen interessiert und will Probleme weder breittreten noch zerreden“, sagt Groher.
Mehr Mut und Selbstvertrauen nach Versuch
Mit ihrem Nomadendasein erntete Groher viel Kopfschütteln und Unverständnis. Viele können nicht nachvollziehen, ohne ein Zuhause zu leben. Das wiederum findet Groher unverständlich. „Heimat ist da, wo ich gerade bin“, ist sie überzeugt. „Mit Menschen um mich herum, die mir wichtig sind, einem Job, der mir Freude macht und für mich auch ganz vorne auf der Bühne.“ Die Rednerin fühlt sich durch ihre Homeless-Erfahrung als Mutmacherin bestärkt: „Erst die Befreiung aus der Routine kann zu Verhaltensänderungen führen“, weiß sie.