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Das Kernkraftwerk Gundremmingen scheidet als Ursache für eine erhöhte Sterblichkeit im Landkreis Dillingen aus. Zu diesem Ergebnis kommt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Das Ergebnis wird in einem vorläufigen Fachgutachten veröffentlicht. Das Fachgutachten wurde im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit erstellt.
Sterblichkeit war schon vor dem Bau des Kernkraftwerks erhöht
Leo Schrell reagierte über die Kernaussage des Gutachtens erleichtert. Laut Gutachten sei das Kraftwerk nach allen Informationen, Erkenntnissen und Ergebnissen nicht ursächlich für die erhöhte Sterblichkeit. So sei die Sterblichkeit nachweislich schon vor dem Bau des Kernkraftwerkes erhöht gewesen. Bereits seit mindestens 1960 sei eine erhöhte Mortalität nachgewiesen. Im Jahr 2009 entsprach die Sterblichkeitsrate im Landkreis Dillingen jedoch wieder nahezu dem bayerischen Landesdurchschnitt.
Das Gutachten liefert mehrere schlüssige Erklärungsansätze
Laut Gutachten seien aller Wahrscheinlichkeit nach sozioökonomische Faktoren ausschlaggebend für die hohe Sterblichkeitsrate gewesen. Aber auch Lebensstilfaktoren seien laut Gutachten eine Ursache für die hohe Sterblichkeitsrate. Für den Landkreis Dillingen konnten auch keine sterblichkeits-relevanten Umweltbelastungen festgestellt werden.
Entwicklung der Sterblichkeit in Dillingen
2008 noch lag die Sterblichkeit im Landkreis Dillingen über dem Landesdurchschnitt. Damals lag der Landkreis Dillingen auf Rang 69 von 91 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten. Währenddessen rangierte der benachbarte Landkreis Günzburg auf Rang 54. Seither ist jedoch ein deutlicher Rückgang der Übersterblichkeit im Landkreis festzustellen. Eine Annäherung an den bayerischen Durchschnitt wird deutlich. So entsprach die Sterblichkeitsrate im Landkreis Dillingen und im Landkreis Günzburg im Jahr 2009 nahezu dem bayerischen Landesdurchschnitt.
Weitere Ursachen
Der Landrat vermutet in der Lebensweise der Menschen einen Ansatz für die in früheren Jahren höhere Sterblichkeit zu finden. Ein Grund könne aber auch sein, so der Landrat, dass der Landkreis Dillingen im Vergleich zu anderen Landkreisen über lange Zeit weniger vom Dienstleistungssektor geprägt war und damit eine höhere Anforderung an die körperliche Leistungsfähigkeit mit Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der Menschen vorhanden war. Daneben gebe es im Landkreis im Vergleich zu anderen Regionen eine höhere Anzahl an Pflege- und Seniorenheimen sowie Behinderteneinrichtungen, in denen auch Personen von außerhalb des Landkreises wohnen und versorgt werden.
Gutachten wird den Umweltausschuss vorgestellt
Das LGL wird das Gutachten nach Fertigstellung den Landkreisen zuleiten. Landrat Leo Schrell wird das Gutachten im Herbst im Umweltausschuss vorstellen. Bis dahin wird er die landkreisspezifischen Daten in einem Gesundheits-Bericht aufbereiten und entsprechend veröffentlichen.