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Rezession in Schwaben: Metall- und Elektro-Industrie rutscht ins Minus
Konjunkturelle Lage

Rezession in Schwaben: Metall- und Elektro-Industrie rutscht ins Minus

Hirohito Imakoji, Vorsitzender des Vorstandes der bayme vbm Region Allgäu. Foto: bayme vbm
Hirohito Imakoji, Vorsitzender des Vorstandes der bayme vbm Region Allgäu. Foto: bayme vbm

Verunsicherung, zurückhaltende Investitionen und Produktions-Rückgang: Die Metall- und Elektro-Industrie in Bayern und Schwaben steckt in der Rezession. Was die Unternehmen nun von der Politik und der Tarifrunde erwarten.

Die bayerische M+E Industrie steckt in einer Rezession. Die Umfrageergebnisse waren seit der Wirtschaftskrise 2009 nicht mehr so schlecht. Fallende Produktion, sinkende Exporte und rückläufige Beschäftigung prägen das aktuelle Bild in Bayern und Schwaben. „Unsere Unternehmen schätzen die Lage so schlecht wie seit zehn Jahren nicht mehr“, erklärte Hirohito Imakoji, Vorsitzender des Vorstandes der bayme vbm Region Allgäu, „wir stehen an einem Scheideweg.“

Produktion geht stark zurück

Seit nun mehr sechs Quartalen geht die M+E Produktion in Bayern zurück. Eine Besserung ist nicht in Sicht. „Den Ernst der Lage sieht man an den negativen Produktions- und Investitionsplänen im Inland“, führte Imakoji weiter aus. Gerade auch in Bayerisch-Schwaben. 23,3 Prozent der schwäbischen Unternehmen gehen für das kommende Halbjahr von einem Produktionsrückgang aus. Kräftige Einbußen verzeichnete gerade die Automobil- und Zulieferindustrie mit -16,1 Prozent bayernweit. Vier von zehn Betriebe fahren außerdem die inländischen Investitionen zurück.

2.000 Stellen weniger bis 2021

Besonders kritisch für den Standort fällt auch das Ergebnis zu den Beschäftigungsplänen der schwäbischen Unternehmen aus. Diese liegen an den Inlandsstandorten die zweite Umfrage in Folge im negativen Bereich. „Der langanhaltende Beschäftigungsanstieg in der schwäbischen M+E Industrie ist zu Ende. Für 2020 befürchten wir in Schwaben einen Rückgang um 2.000 Beschäftigte“, erläutert Imakoji. 38,2 Prozent gaben an, Stellen abbauen zu müssen. Nur sechs Prozent sprachen davon, zusätzliche Plätze zu schaffen.

Neue Fachkräfte durch die Digitalisierung

Zudem brauchen Unternehmen „die richtigen Mitarbeiter“: Die Digitalisierung stellt Firmen branchenübergreifend vor die Herausforderung, Fachpersonal aus- und weiterzubilden um für die Zukunft gerüstet zu sein. Gleichzeitig bietet das Thema eine große Chance, von der die Elektro-Industrie bereits mit Hard- und Software profitiert. Aber auch der Luft- und Raumfahrzeugbau stehe aktuell gut da.

Die Gründe für den Abwärtstrend

Gründe für den negativen Trend sehen vbw und die Unternehmen in der aktuellen De-Globalisierung durch Handelskonflikte, die Energie- und Mobilitätswende sowie der Klimapolitik. Aber auch das internationale Wettbewerbsumfeld übe Druck aus. Kosten, Steuer- und Bürokratieniveau im Inland verschärfen letzteres zusätzlich. Hier sei nun die Politik gefragt, genauso wie die Verhandlungspartner der kommenden Tarifrunde.

„Industrielle Wertschöpfung am Standort Bayern halten“

„Wir haben in den vergangenen Jahren an Wettbewerbsfähigkeit verloren und dem müssen wir entgegenwirken. Wir fordern daher sowohl von der Politik als auch vom Tarifpartner entscheidende Beiträge zur Kostenentlastung. Ein ‚Weiter so‘ gefährdet hingegen industrielle Wertschöpfung und Beschäftigung, das kann nicht in unserem Interesse sein. Wir müssen jetzt unseren Standort sichern, bevor es zu spät ist“, so Imakoji. „Wir wollen die industrielle Wertschöpfung und damit auch Beschäftigte am Standort Bayern halten. Die Industrie hat klar Zukunft.“

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