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Premium Aerotec: Augsburger Standort vor dem Aus?
Zukunftsplaung

Premium Aerotec: Augsburger Standort vor dem Aus?

Archivbild. Der Sitz von Premium Aerotec in Augsburg. Foto: B4BSCHWABEN.de
Archivbild. Der Sitz von Premium Aerotec in Augsburg. Foto: B4BSCHWABEN.de

Die Zukunftsplanung von Mutterkonzern Airbus sorgt bei Premium Aerotec derzeit für hitzige Diskussionen. Für diese Woche kündigt die IG Metall Warnstreiks am Augsburger Standort an. Wie lange es diesen noch gibt, könnte derweil offen sein.

Erst im vergangenen September streikte die Belegschaft von Premium Aerotec in der Haunstetter Straße. Die Umstrukturierung von Airbus bereitet weiterhin große Zukunftssorgen. Schon im Juli erhielt der Flugzeughersteller daher Rückendeckung durch die Landesregierung von Bayern. Doch das Bild verhärtet sich, dass die Entscheidungsträger mit den Augsburger Werken nicht weiter planen, fürchten Betroffene.

Ausbootung durch Management?

Bezugnehmend auf die Frage, ob momentan die Verantwortlichen eine Zerschlagung vermuten lassen, antwortet Betriebsratsvorsitzender des Augsburger Premium-Aerotec-Werkes Sebastian Kunzenbach: „Den Eindruck kann man aktuell definitiv teilen. Das betrifft eben nicht nur das Werk 4, sondern auch alle anderen Hallen und damit den gesamten Standort. Seit geraumer Zeit bleiben Zusagen von Seiten des Managements für langfristige Investitionen und Arbeitsplätze aus. Daher ist nicht auszuschließen, dass die Luftfahrtindustrie zukünftig nicht mehr in Augsburg verortbar sein wird.“

Streik bis ins Wochenende

Die IG Metall reagiert auf die eskalierende Lage mit wirtschaftlichem Druck. Mit Arbeitsniederlegungen wird auch der Betrieb in Augsburg teilweise eingestellt. „Morgen beginnen wir mit dem Warnstreik. Eingeleitet wird der Protest um 6 Uhr morgens durch die Mitarbeiter der Frühschicht. Anders als noch im September werden wir aufgrund der pandemischen Lage keine Kundgebung vor den Werktoren abhalten. Daher haben wir die Arbeitnehmer aufgerufen nicht zur Arbeit zu erscheinen. Dieses Vorhaben möchten wir bis in den Samstagnachmittag über alle Tagesschichten hinweg gestalten“, erklärt Kunzenbach. Die Gewerkschaft fordert einen Sozialtarifvertrag für die Angestellten, in dem die Auswirkungen der Umstrukturierung geregelt sind.

Wie es weitergeht

Der Betriebsratsvorsitzenden zeigt sich stolz über die Kollegialität unter den Augsburger Flugzeugbauern: „Eine Situation wie sie derzeit vorliegt, birgt immer das Risiko auch die Belegschaft zu spalten. Aber alle Werksteile beteiligen sich diese Woche gemeinsam am Warnstreik. Dass es nur über durch gemeinsamen Zusammenhalt untereinander eine Zukunft am Standort Augsburg gibt, ist abteilungsübergreifend angekommen.“ Diesen wird es auch im kommenden Jahr brauchen. Der Konflikt wird voraussichtlich über den Dezember hinweg im Jahr 2022 fortgeführt. Laut IG Metall könnte dann ein Großkonflikt zwischen den Arbeitnehmervertretern und Verantwortlichen entstehen.

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