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Mars, Kitekat, Uncle Ben's: Bei Edeka fehlen mehrere tausend Artikel
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Reportage

Mars, Kitekat, Uncle Ben's: Bei Edeka fehlen mehrere tausend Artikel

Optimistisch trotz fehlender Produkte: Edeka Betreiber Christian Toth aus Königsbrunn.
Optimistisch trotz fehlender Produkte: Edeka Betreiber Christian Toth aus Königsbrunn. Foto: Michael Ermark / B4BSCHWABEN.de

Der Mutterkonzern Edeka empfiehlt auf verschiedene Marken zu verzichten. Grund sind Preissteigerungen, die nicht an Kunden weitergegeben werden sollen. Doch die sind nicht immer dankbar.

Christian Toth nippt an einer Tasse Kaffee. Zu dem Edeka-Laden in Königsbrunn, den er betreibt, gehört auch ein Backshop samt Café. Hier sind wir zu einem Gespräch über die aktuelle Lage im Lebensmittel-Einzelhandel verabredet. Die ist nämlich derzeit angespannt. Die Edeka-Hauptzentrale ist seit geraumer Zeit in Verhandlungen mit dem Mars-Konzern. Denn dessen erhöhte Preise sollen nicht an die Kunden weitergegeben werden. Die Folge: Mars-Produkte werden nicht mehr geliefert und Regale bleiben leer. Zunächst klingt es zwar gut, dass Edeka seine Kunden so „schützen“ möchte. Aber für Christian Toth ist die Aktion an manchen Stellen zu kurz gedacht.

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„Man wird als Saftladen bezeichnet“

Der Edeka-Laden im Süden von Königsbrunn bedient vor allem Stammkundschaft aus den Wohngebieten, die ihn umgeben. Während unseres Gesprächs winkt Christian Toth immer wieder hereinkommenden Kunden. Viele kennt er mit Namen. Das kommt gut an. Doch die Edeka-Strategie mit dem Mars-Konzern trübt die Stimmung hier und da ein. Zumal auch durch Lieferengpässe Produkte fehlen. Im Vollsortiment sind in Toths Laden 27.000 Artikel zu haben – derzeit sind es nur rund 24.000. „Der Mars-Konzern stellt nicht nur Süßwaren her“, erklärt Toth, „auch die Katzenfuttermarke Kitekat oder Uncle Ben’s Reis wird nicht mehr geliefert.“ Das stößt vielen Kunden bitter auf. „Es kommt – gerade bei Online-Rezensionen – schon vor, dass man als ‚Saftladen‘ beschimpft wird“, ärgert sich Christian Toth. Die Ausfälle besagter Produkte können die Filialen zwar zum Teil mit günstigeren Eigenmarken auffangen. Die sind aber nicht bei allen Kunden beliebt – und haben aus wirtschaftlicher Sicht einen gravierenden Nachteil.

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Preissteigerungen belasten Selbstständige

Szenenwechsel vom Café in den Laden. Vor einem Regal, in dem üblicherweise Reis auf Kunden wartet, sind zahlreiche Plätze leer. Normalerweise stehen hier Produkte der Marke „Uncle Ben’s“. „Zurzeit nicht lieferbar“ steht auf den Etiketten. Christian Toth hat eine Packung Eigenmarken-Reis in der Hand. „Unser eigener Reis ist natürlich auch gut“, sagt er. „Aber als Eigenmarke auch günstiger.“ Für den Kunden sei das zwar vorteilhaft. Doch ein niedrigerer Preis verringert auch die Gewinnspanne bei den einzelnen Produkten. Die liegt – auf den ganzen Laden bezogen – bei rund 26 Prozent. Ohne teurere Markenprodukte fallen also wertvolle Einnahmen weg.

Das wiederum zieht den sprichwörtlichen Rattenschwanz hinter sich her. „Nicht nur, dass uns Einnahmen fehlen“, sagt Toth, „auch Energiekosten steigen. Ebenso Gehälter meiner Mitarbeitenden.“ Die vergangenen beiden Jahre seien für Toths Laden zwar gut gelaufen, sodass er nicht in eine existentielle Notlage gerät. Dennoch ist eine Besserung der Lage kaum in Sicht. Viele Produkte steigen im Preis immer weiter. Ein Kilo Paprika kostet heute zwei Euro mehr als vergangene Woche. Das ist für manche Kunden nicht tragbar. Lediglich bei Butter und Kaffee sind die Preise jüngst wieder etwas gefallen.

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Wie kann der Lebensmittel-Einzelhandel die Krise überwinden?

Als Christian Toth die Reispackung wieder ins Regal stellt, lächelt ihn eine Kundin mit Rollator an. Toth lächelt zurück. „Ich bleibe trotzdem Optimist“, sagt er. Seit vielen Jahren bereits betreibt er seinen Laden und hat in dieser Zeit schon diverse Krisen miterlebt. Sein Fazit lautet, dass man aus jeder Krise gestärkt herausgeht. Für die Zukunft seiner Branche wünscht er sich deshalb vor allem zwei Dinge. Verhandlungen zwischen Edeka-Zentrale und Lebensmittel-Konzernen müssten effektiver sein, sodass Produktausfällen vorgebeugt werden kann. Auf politischer Ebene wünscht Toth sich dagegen ein wenig mehr Pragmatismus in der Bürokratie. Dies würde nicht nur Aufwand, sondern auch Geld sparen. Ein Beispiel dafür ist die Druckpflicht für Kassenbons. Am Tag benötige der Laden rund drei Rollen an Kassenzetteln. Das sind am Tag zwar Kosten von „nur“ rund 2,60 Euro – doch das rechnet sich. Besonders ärgerlich: Viele Kunden nehmen ihren Beleg gar nicht mit. In Christian Toths Augen Ressourcenverschwendung.

Was bleibt also? Christian Toth glaubt, der Lebensmittel-Einzelhandel ist den aktuellen Herausforderungen gewachsen. Es bleibt aber eine Branche, die besonders auf gute Reputation angewiesen ist. Diese unverschuldet zu verlieren, wäre der Worst-Case. Aber davon ist zumindest die Edeka-Filiale in Königsbrunn Süd noch weit entfernt, ist sich ihr Betreiber sicher.

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