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„Ich freue mich, dass sie trotz des unsicheren - zum Weltmarkt passenden - Wetters gekommen sind", begrüßte der Präsident der IHK Schwaben Gerhard Pfeifer die Gäste des 17. Sommerfestes. „Die Welt ist im Umbruch. Seit mehr als 20 Jahren erleben wir auf diesem Planeten vergleichsweise in kurzen Abständen immer wieder schwere bis schwerste Erschütterungen." Mit diesen Worten leitete Pfeifer das Thema des Abends ein.
In Deutschland erleben wir derzeit das „unfreiwillige Zusammenspiel von Pandemie, Kriegskonsequenzen, Lieferkettenversagen und die hoch emotionalisierte Klimabedrohung". Er appelliert an alle Unternehmer: „Sollten uns die vielfachen Zerstörungen einschließlich der von uns für so sicher gehaltenen Lieferketten nicht einen schlaghellen Weckruf bedeutet haben? Und müsste uns dieser Weckruf nicht eigentlich in die Einsicht führen, dass wir den zurückliegenden Krisenreigen nur deshalb so gefühlt leichtfüßig und vermeintlich folgenlos überwunden haben, weil wir uns mit Hilfe von Sondervermögen oder anderen Staatsdrogen haben einlullen lassen? Müssen wir uns am Ende nicht selbst vorhalten, dass wir uns in unserem satten und strotzendem Wohlstand reichlich selbstzufrieden eingerichtet haben? Und uns zum Schluss noch in den wärmenden Subventionskissen unseres fürsorglichen Staats genüsslich rekeln?"
Der Wohlstand unserer Region sei angesichts der zahlreichen Herausforderungen nun in Gefahr. Seiner Meinung nach drohe Europa im Wettstreit geopolitischer Interessen in die „Bedeutungslosigkeit abzurutschen." Er kritisiert, dass Deutschland sich im Klein-Klein verliert „anstatt tiefgreifend zu analysieren, klar, stark und strategisch zu konzepieren, wirtschaftliche und politische Interessen zu bündeln und vereint zu artikulieren verlieren". Die Gepolitik sei heute auch für kleine und mittlere Betriebe zu einem unverzichtbaren Handlunsgfeld geworden.
Die Auswirkungen des internationalen Wettbewerbs bekomme insbesondere die Region Bayerisch-Schwaben mit ihren zahlreich global agierenden Unternehmen unmittelbar zu spüren. Es falle ihm daher nicht leicht an den Optimismus des verstorbenen Präsidenten, Dr. Andreas Kopton, anzuknüpfen. Es gelte nun zusammen Lösungen für die zahlreichen Herausforderungen zu finden.
„Lieber Herr Pfeiefer, ich dachte schon, ich sei pessimistisch, doch dann kamen sie", leitete Volkswirt und Makroökonom, Professor Moritz Schularick, Leiter des Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW), seine Keynote ein. Die Globalisierung sei zwar ökonomisch erfolgreich gewesen, doch das politische Management habe versagt. „Wir sind an einem Scharnierpunkt", betont Schularick. Es gebe noch keine Deglobalisierung, aber das geopolitische Umfeld und die öffentliche Meinung zur Globalisierung haben sicher seiner Meinung nach grundlegend verändert. „Globalisierung ist unter Umständen kein linearer Prozess. Es gibt einen Punkt, an dem die Kosten den Nutzen übersteigt", erklärt Schularick. In der Welt von Morgen werden sich Unternehmen fragen, wie komplex sie ihre Lieferketten noch machen bis der optimale Grad von Kosten vs. Nutzen erreicht ist.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion berichteten Unternehmer Reinhold Braun und Unternehmerin Dorothee Buhmann über ihre Herausforderungen im internationalen Kontext. „ Wenn die Politik endlich die ganzen Bürokratie-Themen reduzieren würde, wäre das eine riesige Erleichterung", betont Buhmann. Braun weist daraufhin, dass wir in Deutschland all unsere Potentiale wecken müssen, um dem Nachwuchsmangel entgegenzuwirken.