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Wird zur Flugangst künftig auch die Fahrangst kommen? Automobilzulieferer, die in Programme fürs autonome Fahren eingebunden sind, machen sich auf jeden Fall schon Gedanken über die emotionalen Befindlichkeiten der Kunden von morgen. „Vertrauen in die Autonomie ist der kritische Faktor für den Komfort im Cockpit der Zukunft“, brachte das Markus Uhlig auf den Punkt, Global Advanced Design Senior Manager beim internationalen Automotive-Zulieferer Faurecia. Bei einer Veranstaltung mit dem „hightech presseclub (hpc)“ machte er kein Hehl daraus, dass schon heute das „Fahren“ nicht mehr die alleinige Grundlage des Automobil-Designs ist, sondern das „well being“ der Fahrzeugbenutzer an Bord.
Automobil-Branche durchläuft „bedeutendste Revolution in ihrer Geschichte“
Diese Entwicklung gehe zurück auf neue Bedürfnisse unserer sich wandelnden Gesellschaft. Die Branche als Ganzes durchlaufe, so Uhlig, „wohl gerade die bedeutendste Revolution in ihrer Geschichte und passt sich dabei der wachsenden Nachfrage nach Konnektivität, Gesundheit und Wohlbefinden, Individualität und Nachhaltigkeit für die Fahrzeuge von morgen an“. Faurecia wolle hierbei ganz vorne mitmischen. Gemeinsam mit seinen Kunden in der Industrie entwickle das Unternehmen immer schneller Lösungen zur Verringerung des Kraftstoffverbrauchs, zur Verbesserung der Luftqualität für nachhaltige Mobilität und eben auch zur Gestaltung des „Cockpits der Zukunft“.
Um dies zu erreichen, baue Faurecia seine Technologien und Kompetenzen durch Investitionen, aber auch durch eine erweiterte Entwicklungsumgebung für Innovationen aus: akademische Forschungseinrichtungen wie das Fraunhofer IAO oder die University of Michigan, industrielle Partnerschaften und Investitionen in Startups mit dem kürzlich ins Leben gerufenen „Faurecia Ventures“ spielen dabei eine immer bedeutsamere Rolle. „Wir wollen bei Faurecia globale Lösungen anbieten“, sagte Uhlig. „Daher ist es wichtig, frühzeitig und auf breiter Ebene innovativ voranzugehen.“
Faurecia setzt auf neues Konzept
Eine zentrale Frage gerade für das Design des künftigen Fahrzeuginneren laute: „Wie machen wir den Besitzer zum Benutzer?“ Autos böten schon heute „schier unzählbare technische Features und Komfortsysteme“. Der Nachteil sei, dass sich für die Fahrer aus der steigenden Vielfalt zunehmend ein Krieg der Knöpfe im Innenraum entwickelt. Bei Faurecia ist man der Ansicht, „dass sich Fahrzeuge an den Lebensstil der Autofahrer und Insassen anpassen und nicht umgekehrt“. Auch wenn völlig autonome Fahrzeuge wohl etwas auf sich warten lassen, wünschen sich Passagiere dennoch mehr Unabhängigkeit und Möglichkeiten zur individuellen Ausgestaltung ihres Innenraums – inklusive nahtloser Konnektivität mit der Außenwelt.
Daher hat Faurecia „Intuition“ entwickelt, ein neues Innenraumkonzept. Eines der zentralen Elemente darin ist die „schalterlose Technologie“. Intelligente Oberflächen, zusammen mit dem finnischen Startup Canatu entwickelt, nutzen dabei sowohl ein breites Spektrum an Materialien, die als Folien aufgetragen werden – und eine Bedienung ähnlich wie beim Smartphone erlauben. In Verbindung mit „piezoelektrischer Technologie“ geben sie zudem bei Berührung ein haptisches Feedback, das dem Fahrer die Erfüllung seines Auftrags signalisiert.
Auch in Augsburg entwickelt Faurecia Innovationen
Ein weiterer Aspekt ist die Einbindung mobiler Geräte in die Fahrzeugelektronik. Schließlich erwarten die Insassen, jederzeit vernetzt zu sein – gerade wenn sie beim autonomen Fahren das Steuer aus der Hand geben. Für eine optimale Konnektivität können die Oberflächen von Smartphones und Tablets auf den Touchscreen der Mittelkonsole wiedergegeben werden, damit die Insassen direkten Zugriff auf ihre mobilen Funktionen haben. Mittels Induktionstechnologie lassen sich die elektronischen Geräte über kabellose Ladestationen in den Seitentüren, im Handschuhfach und in der Mittelkonsole aufladen. Die Insassen auf den Rücksitzen verfügen über einen eigenen Funkladebereich, der in einem Abschnitt der Türverkleidung untergebracht ist.
Damit dieser Fortschritt auch den nötigen Drive hat, betreibt Faurecia ein „globales Innovations-Ökosystem“. Darin befassen sich Projekte mit neuen Möglichkeiten, „das Fahrzeugerlebnis zu optimieren“. Dazu sollen vernetzte HMI-Technologien genauso beitragen wie intelligente Oberflächen und Dekorelemente, moderne Komfort- und Sicherheitslösungen, nachhaltige Mobilität durch Gewichtsreduzierung, Energierückgewinnungs-Systeme und Bio-Materialie sowie Lösungen zur Verbesserung der Innenraumluft in Autos und Nutzfahrzeugen. Insgesamt sind an 30 Forschungs- und Entwicklungszentren wie in Augsburg rund 6.000 Ingenieure mit dieser Aufgabe befasst.