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Auch wenn sich die Lieferengpässe nicht weiter verschärft haben und sich der Preisanstieg zuletzt verlangsamt hat, bleibt das Handwerk im Krisenmodus. Deutlich wird das bei den Auftragseingängen. Lediglich 15 Prozent der Firmen können sich über einen Zuwachs an Neuaufträgen freuen, während 34 Prozent einen Verlust verzeichnen. Noch können einige Betriebe die schwindende Zahl an Neuaufträgen verkraften, weil die Auftragsbücher bisher gut gefüllt waren. Doch seit Anfang 2022 geht die Auftragsreichweite stetig zurück. Der Preisdruck im Einkauf ist hingegen leicht gesunken. 69 Prozent der Betriebe berichten über gestiegene Einkaufspreise, während es im Vorquartal noch 84 Prozent waren.
84 Prozent aller befragten Handwerksunternehmen bewerten ihre Geschäftslage im 4. Quartal mit gut oder befriedigend, 16 Prozent mit schlecht. Gegenüber dem vorherigen Quartal ist der Anteil der zufriedenen Betriebe damit um 2 Prozentpunkte gestiegen.
Im Branchenvergleich schneidet das Ausbaugewerbe weiterhin am besten ab. 90 Prozent der Befragten sind mit ihrer wirtschaftlichen Situation zufrieden. Viele Elektriker oder Heizungsbauer profitieren als „Klimahandwerker“ von der steigenden Nachfrage nach erneuerbaren Energien und von energetischen Sanierungen angesichts der hohen Energiepreise.Weniger gut läuft es für das Bauhauptgewerbe. Zuletzt stark gestiegene Materialpreise und höhere Zinsen verteuern das Bauen. Vor einem Jahr äußerten sich noch 88 Prozent der Baubetriebe zufrieden, aktuell sind es noch 81 Prozent. Doch die Zahl der Neuaufträge geht auch hier zurück. So berichten lediglich 8 Prozent der Baufirmen von einem Plus an Neuaufträgen, dagegen 53 Prozent von einem Minus. Im Ausbaugewerbe sieht es zwar etwas besser aus, doch auch dort berichten 31 Prozent von einer rückläufigen Zahl an Neuaufträgen.
Bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf wie zum Beispiel Metallbauern wird die wirtschaftliche Lage von 87 Prozent als gut oder befriedigend eingeschätzt. Knapp dahinter liegt das Kfz-Handwerk mit einem Anteil von 85 Prozent Zufriedenen. Beide Branchen leiden unter Lieferengpässen und teils stark gestiegenen Preisen für Materialien. Die verbrauchernahen Dienstleister wie Friseure oder Optiker sowie die Lebensmittelgewerbe leiden unter der leicht verbesserten, aber immer noch gebremsten Konsumlaune ihrer Kunden. Bei den Dienstleistern sind immerhin drei von vier Betrieben mittlerweile wieder zufrieden. Bei den Bäckern und Metzgern ist der Anteil der zufriedenen Unternehmen auf 73 Prozent angestiegen. Im Vorquartal waren es nur 58 Prozent.
Lediglich 6 Prozent der befragten Betriebe meinen, dass sich ihre wirtschaftliche Situation in den nächsten Wochen verbessern wird. 66 Prozent erwarten keine Veränderung ihrer Lage. 28 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus. Das sind 5 Prozentpunkte weniger als noch vor drei Monaten. Knapp jedes dritte Unternehmen befürchtet, dass die Zahl der Neuaufträge zurückgehen wird.
Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Schwaben, Ulrich Wagner beschreibt die aktuelle Situation so: „So schlimm wie befürchtet ist es nicht gekommen. Doch die Krise ist noch nicht ausgestanden. Vor allem das Bauhauptgewerbe spürt, dass neue Aufträge ausbleiben oder zurückgestellt werden. Im Ausbauhandwerk läuft es im Gegensatz dazu besser. Bei den Bäckern und Metzgern herrscht trotz Sorgen auch wieder etwas mehr Zuversicht. Die Konjunkturdaten zeigen an der Preisfront etwas Entspannung, auch wenn vor allem energieintensive Unternehmen finanziell unter Druck stehen. Umso schneller muss die schon länger angekündigte bayerische Energiehärtefallhilfe konkretisiert und umgesetzt werden.“