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von Rebecca Weingarten, Online-Redaktion
Am vergangenen Freitag fand im Rathaus in Neusäß ein Fachgespräch zur Bahnstrecke Ulm – Augsburg statt. Dazu trafen sich die Vertreter der betroffenen Kommunen. Auch mehrere Landtagsabgeordnete, die Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz, Ulrich Lange und Volker Ullrich sowie der Europaabgeordnete Markus Ferber waren vor Ort. Die Sicht der Deutschen Bahn repräsentierte Klaus-Dieter Josel. Auch Michael Odenwald, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, und Hans-Peter Böhner, Staatssekretär im Bayerischen Verkehrsministerium, nahmen an dem Gespräch teil.
Umbau des Bahnhofs in Neusäß dringend notwendig
Richard Greiner, Erster Bürgermeister von Neusäß, eröffnete das Fachgespräch. Im Kern ging es darum, inwieweit die Bahnlinie ausgebaut wird und ob ein drittes Gleis gebaut wird. Für die Stadt Neusäß wie auch für viele andere Kommunen entlang der Bahnstrecke ist diese Frage essentiell. So hat Neusäß beispielsweise die niedrigsten Bahnsteige in Schwaben. Wie viele andere Kommunen auch kämpft die Stadt außerdem für stärkere Lärmschutzmaßnahmen. „Verbesserungen kommen nach Aussagen der Bahn aber erst, wenn die Zukunft des dritten Gleises geklärt ist“, erklärte Bürgermeister Greiner das Problem.
Drittes Gleis in der Region Augsburg vielfach gewünscht
Das dritte Gleis ist im Bundesverkehrswegeplan nicht enthalten – noch nicht. Für die Sanierung der Bahnstrecke Ulm – Augsburg sind derzeit vier Varianten im Gespräch. Welche das Rennen machen wird, steht noch nicht fest. Hier wird wohl vor allem die Kosten-Nutzen-Analyse eine Rolle spielen. Das Problem hier ist: Da die Prüfungsverfahren noch nicht abgeschlossen sind, gibt es hinsichtlich Bauzeit, Einschränkungen, Kosten und vielen anderen Faktoren noch keine belastbaren Zahlen, die wirklich diskutiert werden können. „Die Details stehen noch nicht fest, es geht zunächst um prinzipielle Fragen“, erläuterte Klaus-Dieter Josel von der Deutschen Bahn.
Grundsatzfragen müssen noch im Detail geklärt werden
Die Bahn sieht das große Ganze. Es sind Grundsatzfragen, die für das Unternehmen an dieser Stelle der Planung entscheidend sind. Für die betroffenen Kommunen sind allerdings es gerade die Details von Bedeutung: Welche Hauptbahnhöfe werden im Zuge des Ausbaus der Bahnstrecke umgebaut? Sind bereits getätigte Hochwasserschutzmaßnahmen betroffen? Was bedeutet die Sanierung der Bahnstrecke für andere geplante Infrastrukturprojekte? Wird der Nahverkehr durch die Investitionen in den Fernverkehr ausgedünnt? Klaus-Dieter Josel von der Deutschen Bahn versprach an dieser Stelle der Diskussion: „In den intensiven Planungsdialog werden alle mit eingebunden.“
Die Region steht grundsätzlich hinter dem Projekt
Bei allen Beteiligten herrscht der Konsens, dass der Ausbau der Infrastruktur in der Region nicht vernachlässigt werden darf. MdB Ulrich Lange machte dies noch einmal deutlich: „Der Konkurrenzkampf um Mittel in Berlin ist enorm. Wir haben nur dann eine Chance, wenn wir mit einer Stimme für die Region Schwaben sprechen.“ Viele Vertreter der Kommunen zeigten sich besorgt, dass der Ausbau des Fernverkehrs zu Lasten des Nahverkehrs fallen wird. Lange betonte: „Ich nehme nach Berlin mit, dass unter keinen Umständen die eine Lösung unter der anderen leiden darf.“ Gleichzeitig erklärte Lange: „Es geht bei solchen Projekten nicht nur um die Länge der Bauzeit. Es geht um Perspektive für Schwaben. Wir haben heute gelernt, auf welches Gleis wir dazu setzen müssen.“