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B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Rechtlich sind solche Shopping-Events außerhalb der regulären Laden-Öffnungszeiten immer schwerer durchzusetzen. Woran liegt das?
Heinz Stinglwagner: Grund dafür sind die gesetzlichen Bestimmungen. In einigen Städten, beispielsweise in München, wurde gegen diese Sonder-Öffnungstage beispielsweise auch schon geklagt. Meistens kamen diese Beschwerden seitens der Gewerkschaften, die die Arbeitszeiten im Fokus haben. Es ist natürlich richtig, hier im Interesse der Arbeitnehmer zu handeln. Es ist jedoch so, dass das Gesetz Sonder-Öffnungszeiten an bestimmten Tagen erlaubt. Zudem handelt es sich ja um eine freiwillige Sache: Kein Händler wird gezwungen, bei der Shopping-Night oder bei Shopping-Sonntagen mitzumachen. Und viele Arbeitnehmer nehmen die Zuschläge, die sie an solchen Tagen erhalten, gerne mit.
Trotzdem klingt das nach einer Herausforderung.
Eigentlich sind diese Regelungen veraltet. Ich wünsche mir, dass man liberaler damit umgeht. Toll wäre, wenn jede Kommune an vier Sonntagen und zwei Nächten im Jahr von diesen Sonder-Öffnungszeiten Gebrauch machten könnte – und zwar so, wie es gerade passt. Derzeit braucht man einen bestimmten Anlass, um die Laden-Öffnungszeiten ausweiten zu dürfen. Am 25. November ist das die Nacht der 1.000 Lichter.
Allerdings möchte ich betonen, dass es mir nicht um eine Inflation an Shopping-Nächten oder -Sonntagen geht. Denn nur, solange sie als Highlights wahrgenommen werden, sind sie wirkungsvoll.
Warum braucht Augsburg in dieser ohnehin recht konsumstarken Zeit überhaupt noch eine Shopping-Night?
Sie ist in Augsburg einfach Tradition geworden. Zum ersten Mal hatten wir sie 2006, damals fand die Shopping-Night noch im Sommer statt. Später wurde das Datum dann in den Winter verlegt. Inzwischen läutet sie das Weihnachts-Geschäft für den Augsburger Einzelhandel ein. Die Gäste nutzen diese besondere Zeit sehr gerne, um sich in Ruhe umzusehen und durch die Stadt zu flanieren. Es ist einfach etwas anderes, ob man Zeit für sich und andere hat oder aus der Arbeit hetzt, um noch schnell etwas zu erledigen.
Warum findet jetzt eigentlich eine Shopping-Night und kein Shopping-Sonntag statt?
Weil das in Augsburg klar geregelt ist: Es gibt vier Shopping-Sonntage im Jahr, zwei in der Innenstadt, einen in Oberhausen und einen in Lechhausen. Als Sonderform darf in der Innenstadt zudem noch eine Shopping Nacht veranstaltet werden.
Mit welchem Umsatz rechnen die Einzelhändler denn an diesem Tag?
Das ist schwer zu sagen. Um ehrlich zu sein, liegt mir hier keine Größenordnung vor. Das kann daran liegen, dass sich die einzelnen Händler ungern so genau in die Karten schauen lassen. Häufig stehen diese Prognosen aber auch erst im Nachhinein fest. Eins ist sicher: Sowohl die Shopping-Night als auch die Shopping-Sonntage sind für den Einzelhandel sehr wichtig. Zudem dienen sich als wichtiges Werbe-Medium für die Augsburger Innenstadt. Es besteht übrigens auch keine Gefahr, dass die Shopping-Night am kommenden Freitag die Einkaufslust für den darauffolgenden Samstag kanibalisiert: Hier handelt es sich um ein völlig anderes Einkaufs-Erlebnis, andere Gäste und ein anderes Geschäft.
Früher durfte im Rahmen solcher Events in ganz Augsburg geshoppt werden, heute ist dies auf den Innenstadt-Bereich bezogen. Woran liegt das?
Die City Initiative Augsburg ist für den Innenstadt-Bereich verantwortlich, trotzdem bedauern wir das sehr. Der Grund hier ist erneut, dass gesonderte Laden-Öffnungszeiten nur aufgrund eines bestimmten Anlasses stattfinden dürfen. Wenn wir solche Events beantragen, dann immer stadtweit. Aber die Genehmigung bekommen wir inzwischen nur noch für einen klar definierten Bereich. Dabei gibt es sicher Händler in anderen Stadtteilen, die diese Sonder-Regelungen auch gerne nutzen würden. Wir wünschen uns daher auch hier mehr Freiheiten.
Christkindlesmarkt und Shopping-Night: In der Augsburger Innenstadt wird am 25. November viel los sein. Gibt es da auch Sicherheits-Bedenken?
Wir blicken dieser Situation sehr entspannt entgegen. Natürlich werden insbesondere die belebten Plätze auch durch die Polizei überwacht. Einen deutlich höheren Personalaufwand dürften aber eher die Stadtwerke Augsburg spüren: In der Nacht fahren zahlreiche Sonderlinien, zudem sorgt Sicherheitspersonal dafür, dass die Gleise frei bleiben. Dieser Mehraufwand entsteht aber durch die Menge der Menschen.
Gibt es für Sie am 25. November ein persönliches Highlight?
Ja, die Nacht der 1.000 Lichter. Die Stadt nachts erleben, Freunde treffen, in der Kälte Glühwein trinken: Darauf freue ich mich sehr.
Wissen Sie schon, was Sie shoppen werden?
Im Gegensatz zu all den Jahren davor habe ich sogar schon die ersten Weihnachtsgeschenke eingekauft. Aber wenn jemand noch gar nicht weiß, was er schenken soll, habe ich einen tollen Tipp: Der Augsburg City-Gutschein kann bei über 120 Partnern in der Innenstadt eingelöst werden, da ist sicher für jeden etwas dabei.
Das Interview führte Rebecca Weingarten