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So will das Wittelsbacher Land kulturelles Verständnis verbessern
Pilotprojekt „Sprach- und Kulturmittler“

So will das Wittelsbacher Land kulturelles Verständnis verbessern

Die Sprach- und Kulturmittler. Foto: Landratsamt Aichach-Friedberg, Marina Lovric
Die Sprach- und Kulturmittler. Foto: Landratsamt Aichach-Friedberg, Marina Lovric

Egal ob bei Behörden, Schulen oder Ärzten: die Sprach- und Kulturmittler des Landkreises Aichach-Friedberg unterstützen künftig Menschen mit Migrations-Hintergrund, sich zu verständigen.

Knapp 20 Personen, die selbst einen Migrations- und/oder Fluchthintergrund haben, ließen sich in den letzten Monaten für ihre Aufgabe qualifizieren. Es ist ein Pilotprojekt, der erste von zwei Schulungsblöcken bereits absolviert. Nach der Ausbildung zu sogenannte „Sprach- und Kulturmittler“ werden sie Neuzugewanderte zu Terminen begleiten, übersetzen und dabei auf kulturelle Besonderheiten aufmerksam machen. So sollen sie für mehr interkulturelle Verständigung sorgen.

Kultur übersetzten für mehr Verständnis

Ziel ist es, respektvoll, kultursensibel und neutral zu übersetzen und Verständnis auf beiden Seiten zu schaffen. Sprach- und Kulturmittler können in unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz kommen, beispielsweise in städtischen Einrichtungen, Behörden, Beratungsstellen, Schulen sowie im Gesundheitswesen. Neben der sprachlichen Übersetzung wird hier auch „Kultur übersetzt“.

Internationale Trainerin für den Kurs

Für das Projekt konnte die Dozentin und Trainerin Dr. Judith Abdel-Massih Thiemann in den Landkreis geholt werden. Sie ist als Trainerin für interkulturelle Kommunikation weltweit in Krisengebieten im Einsatz und gibt ihre Erfahrungen an die Teilnehmer weiter. Die Qualifizierung gliedert sich in zwei Ausbildungsmodule. Themenschwerpunkte sind Dolmetsch-Grundlagen, Kulturbegriff und Rollenverständnis, Schweigepflicht, Datenschutz, schwierige Situation und der souveräne Umgang damit.

„Alle sind hoch motiviert und nehmen ihre Aufgabe als Kulturmittler sehr ernst. Die Gruppe ist schon nach kurzer Zeit zusammengewachsen“, freut sich Projektleiterin Nicole Matthes. Die Teilnehmer kommen aus den unterschiedlichsten Kulturen und haben etwas gemeinsam: fundierte Fremdsprachenkenntnisse, wollen sich ehrenamtlich engagieren und zu mehr interkultureller Verständigung beitragen. Die Sprach- und Kulturmittler unter anderem mit folgenden Sprachen: Farsi, Dari, Persisch, Paschtu, Urdu, Tigrinya, Arabisch, Türkisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch.

Die Sprach- und Kulturmittler

Ein Sprach- und Kulturmittler ist zum Beispiel Sabrina Mansour, die ursprünglich aus Sansibar kommt und mehrere Sprachen spricht. Sie ist als Zumba-Trainerin tätig und in mehreren ortsansässigen Vereinen engagiert. Ahmad Almakad aus Syrien, hat bereits für die Ausländerbehörde ehrenamtlich übersetzt, als 2015 die Erstaufnahme-Einrichtung in Friedberg eingerichtet wurde. Zübeyda Dogan, die in Deutschland geboren ist und die sich neben der Tätigkeit als Sprach- und Kulturmittlerin auch im Projekt MUSA- muslimische Seelsorge in Augsburg engagiert. Sie weiß, wie es ist, kulturell zwischen zwei Stühlen zu sitzen. Oder auch Amanuel Kifle aus Eritrea, der aktuell den Integrationskurs absolviert und in kürzester Zeit Deutsch gelernt hat. Er möchte sich engagieren, seine Zeit sinnvoll nutzen und in Kontakt mit anderen Menschen kommen.

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