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Kommentar der Woche von Rebecca Weingarten

Kommentar: Und diese Biene, die ich meinte…

Seit April 2015 gibt es die Bienenstöcke auf dem Hoteldach des Steigenberger Hotel Drei Mohren in Augsburg. Foto: B4B SCHWABEN
Seit April 2015 gibt es die Bienenstöcke auf dem Hoteldach des Steigenberger Hotel Drei Mohren in Augsburg. Foto: B4B SCHWABEN

Das Bienensterben greift immer mehr um sich. Die Bienen leiden: Unter eingeführten Parasiten, unter aggressiven Pestiziden, unter wachsenden Monokulturen, welche die Bienen mitten im Sommer hungernd in der „grünen Wüste“ zurücklassen. 

So weit, so bekannt. Was das Bienensterben wirklich für uns bedeuten könnte, wissen jedoch die wenigsten konkret. Die Folgen wären fatal. Denn Bienen sind weit mehr als des Menschen Honiglieferant. Sie bestäuben rund 80 Prozent der Pflanzen und sichern so deren Fortbestehen. In der Rangliste der Nutztiere stehen die Bienen an dritter Stelle. Wirtschaftlich betrachtet werden jährlich rund 2 Milliarden Euro allein durch ihren Verdienst erwirtschaftet. Der Wert der Biene für die Menschen ist aber weit größer. Wissenschaftler sind sich sicher, dass die Menschheit ohne sie bereits nach vier Jahren ausgestorben wäre.

Viele Bienenarten stehen in Deutschland unter Naturschutz. Doch das nützt ihnen nicht viel. Denn wer interessiert sich wirklich für die Belange der Bienen?

Zum Schutz der Biene ist in Deutschlands Städten ein wachsender Trend zu beobachten: Immer mehr Menschen werden zum Hobbyimker. Wo das Wissen um die artengerechte Haltung fehlt, zeigt sich die Gefahr, die jedem Trend innewohnt: Das Ziel wird verfehlt, die Folgen des Handelns bewirken das Gegenteil des erwünschten Zwecks, es wird mehr Schaden angerichtet als Nutzen gewonnen. So werden kranke Bienenvölker oft unsachgemäß oder gar nicht behandelt. Sie stecken wiederum andere Völker an. Das Bienensterben vergrößert sich.

Und was tut die Öffentlichkeit? Sieht sie dem Tiersterben tatenlos zu?

Wir erinnern uns an das Frühjahr 2006, als der erste Bär seit 170 Jahren wochenlang durch Bayern streifte. Und es war der damaligen bayerischen Politikspitze äh, es war ganz klar, äh, dass, äh, dieser Bär, äh, ein Problembär war. Als Bruno Ende Juni 2006 in Bayern erlegt wurde, ging ein Aufschrei um die ganze Welt.

Nun werden – fast zehn Jahre später – im Allgäu zunehmend auch wieder Wölfe gesichtet. Die Reaktionen sind gegensätzlich: Landwirte und Jäger warnen, Naturschützer jubeln, die Öffentlichkeit ist gespalten – aber das Thema polarisiert, wird diskutiert, es wird aktiv nach Lösungen gesucht. Kaum ein anderes Raubtier wurde je von Menschen so gefürchtet wie der Wolf. Jetzt wird ihm der Weg zurück in unsere Heimat geebnet.

Die Geschichte der Wölfe und Bären in unseren Landen ist von Tragik geprägt. Für das ökologische Gleichgewicht hatte die Ausrottung großer Raubtiere außerdem verheerende Folgen. Bienen werden im Gegensatz zu Wölfen und Bären nicht gejagt. Ihre Ausrottung kommt schleichend. Sie werden vergiftet, ausgehungert, verdrängt. Dass die Biene stirbt, ist jedoch eine ökologische Katastrophe.

Es gibt viele gute Gründe, sich darüber zu freuen, dass wir manchen gefährdeten Arten wieder eine Heimat bieten können. Wäre es nicht schön, wenn wir uns auch so sehr um kleine Tiere wie die Biene sorgen würden. Sie müsste Bayern dann vielleicht gar nicht erst verlassen.

von Rebecca Weingarten