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Es hat schon Tradition, dass die bayerischen Schüler den Ulmer Tag der Mathematik dominieren, auch wenn sie zahlenmäßig in diesem Jahr weniger vertreten waren. Grund: Anfang der Woche begann das bayerische Abitur, und das ausgerechnet mit Mathematik. "Wir wollten trotzdem kommen", sagte Valentin Schlattinger vom Allgäu-Gymnasium in Kempten, "was will man zwei Tage vor dem Abi denn noch lernen?" Der Vorjahressieger wahrscheinlich nichts mehr, denn Schlattinger konnte seinen Sieg beim Tag der Mathematik in Ulm wiederholen, auch wenn er sich den obersten Podestplatz diesmal mit seinem Mitschüler Jürgen Kanzler teilen musste. Zweiter wurde Daniel Ruepp von der Robert Bosch-Schule in Ulm, Dritter Artur Werckshage vom Welfengymnasium in Ravensburg. Die Württemberger Fahnen waren damit auch gut auf dem Podest vertreten.
Doppelsieg für Kempten
Doch mehr bayerische Dominanz gab es beim Mannschaftswettbewerb am Tag der Mathematik der Viererteams. Schlattinger/Kanzler holten sich mit ihren Mitschülern Lukas Einsiedler und Korbinian Prause den Titel und sorgten damit für einen Doppelsieg für das Kemptner Allgäu-Gymnasium und einen stolzen Lehrer Karl Mogl. Mit großem 11,5 Punkte-Rückstand kam das Team des Neu-Ulmer Bertha-von-Suttner-Gymnasiums auf Platz zwei, gefolgt vom Gymnasium Königsbrunn. Zu den Sachpreisen gab es für die Gewinner schöne Würfel-Pokale, die die Bildungsakademie der Handwerkskammer Ulm gefertigt und gestiftet hatte.
Top-Leute im Auge behalten
„Die bayerischen Sieger haben bislang noch das G9-System mit Leistungskursen und damit fünf Stunden Mathe pro Woche, kommendes Jahr wird das anders", sagte Prof. Martin Bossert, Direktor des Instituts für Telekommunikations-Technik und angewandte Informationstheorie an der Universität Ulm und Vorsitzender des Vereins für mathematisch begabte Jugendliche Ulm, der die Wettkampfaufgaben entwirft. Dieser Verein organisiert auch federführend zusammen mit der Fakultät Mathematik an der Uni Ulm den Tag der Mathematik, der zeitgleich an fünf baden-württembergischen Universitäten sowie an acht Standorten in Hessen ausgetragen wird. Klar, für die Uni geht es darum, die Top-Leute weiter im Auge zu behalten und als Studenten zu gewinnen. "Das funktioniert auch mit dem Tag der Mathematik ziemlich gut, hier können die Schüler einmal richtig Uni-Luft schnuppern", sagte ein zufriedener Prof. Ulrich Stadtmüller, Vizepräsident Lehre der Uni Ulm und Mathematik-Lehrstuhlinhaber am Institut für Zahlentheorie und Wahrscheinlichkeitstheorie.
Südwestmetall sponsert den Tag der Mathematik
Weiter in der Kausal-Kette macht auch das Engagement der Sponsoren Sinn, neben der Stadt Ulm der Part von Südwestmetall, dem Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie. "Deutschlandweit fehlen 117.000 Ingenieure in diesem Bereich, da ist das Studium praktisch die Eintrittskarte in unsere Top-Betriebe, und das mit sehr guter Bezahlung", sagte Götz Anselm Maier, Geschäftsführer von Südwestmetall Ulm. Valentin Schlattinger (Leistungskurse Mathe: 15 Punkte, Physik: 13 Punkte) beginnt demnächst ein Informatik-Studium. Mit dem Doppelsieg beim Ulmer Tag der Mathematik hat er sich eher noch eine Zusatzmotivation für die beginnenden Abitursprüfungen geholt.