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Allgäu Airport kämpft gegen Millionen-Defizit
Allgäu Airport GmbH & Co. KG

Allgäu Airport kämpft gegen Millionen-Defizit

Ralf Schmid, der Geschäftsführer des Allgäu Airport Memmingen. Foto: Allgäu Airport GmbH
Ralf Schmid, der Geschäftsführer des Allgäu Airport Memmingen. Foto: Allgäu Airport GmbH

Der Allgäu Airport in Memmingen ist ein Projekt von der Wirtschaft für die Wirtschaft und die Region. Um Passagierzahlen und Umsatz wieder nach oben zu bringen, will der Allgäu Airport unter anderem sein Flugangebot ausbauen. Im Gespräch mit B4B SCHWABEN erklärt der Geschäftsführer Ralf Schmid, wie es tatsächlich um den Flughafen steht.

von Miriam Glaß, Online-Redaktion

Die Ukraine-Krise hatte starke Auswirkungen auf die Passagierzahlen des Allgäu Airports. Die Verbindungen nach Donezk und Kiew wurden komplett gestrichen. Nach ersten Prognosen rechnet man für das Jahr 2014 mit einem Rückgang von rund 70.000 Passagieren. Ralf Schmid, Geschäftsführer des Allgäu Airport Memmingen, gibt Einblick, wie es wirklich um den Memminger Flughafen steht und die Zukunftspläne aussehen:

B4B SCHWABEN: Wie ist die aktuelle finanzielle Lage des Flughafens?

Ralf Schmid: Wir sind operativ profitabel und größere Investitionen, wie beispielsweise die Pistensanierung, beziehungsweise -verbreiterung, die zusätzliches Kapital erfordern, werden wir erst nach Klärung der letzten juristischen Hürden anpacken.

B4B SCHWABEN: Im Gegensatz zu 2012 ist das Defizit des Allgäu Airports auf 1,6 Millionen Euro angestiegen. Mit welchen Zahlen kann für das Geschäftsjahr 2014 gerechnet werden? Wird das Defizit weiter steigen oder kann eine Verbesserung prognostiziert werden?

Ralf Schmid: Das Ergebnis verhält sich fast analog zur Passagierentwicklung. 2012 konnten wir 870.000 Passagiere verzeichnen, 2013 waren es 840.000 und für 2014 werden 770.000 erwartet.

B4B SCHWABEN: Stimmt es, dass der Airport einen neuen Gesellschafter gewinnen will? Wenn ja, welche Vorteile resultieren daraus?

Ralf Schmid: Der Allgäu Airport ist ein Projekt von der Wirtschaft für die Wirtschaft und Region. Erst durch das Know-how und die finanziellen Mittel von Gesellschaftern aus den unterschiedlichsten Branchen und Bereichen wurde es möglich, den Flughafen dorthin zu bringen, wo er heute steht. Durch einen neuen Gesellschafter möchten wir die wirtschaftliche und regionale Unterstützung ausbauen und Synergien etablieren, sowie ein Gleichgewicht der Nutznießer in der Gesellschafterstruktur herstellen.

B4B SCHWABEN: Laut Finanzministerium soll der Münchner Flughafen als Partner gewonnen werden. Wie soll die Kooperation aussehen und ab wann soll sie beginnen?

Ralf Schmid: Hierzu ist momentan keine Aussage möglich, die Gespräche mit dem Finanzministerium laufen noch.

B4B SCHWABEN: Der Freistaat Bayern bezuschusst den Allgäu Airport. Wie hoch ist die Unterstützung durch den Freistaat Bayern? In welchen Abständen bekommt der Allgäu Airport vom Freistaat Zuschüsse?

Ralf Schmid: Seit Beginn im Jahr 2007 hat der Allgäu Airport Investitionszuschüsse in Höhe von 7,3 Millionen Euro bekommen, für den geplanten Ausbau wurden weitere 10 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Der Betrieb am Allgäu Airport wird nicht bezuschusst.

B4B SCHWABEN: Wie geht es in den nächsten Wochen/Monaten weiter?

Ralf Schmid: Für diesen Winter erwarten wir eine weiter steigende Auslastung unserer Flugzeuge, da sich insbesondere unser größter Kunde Ryanair für Gruppenreisen bzw. Veranstalterreisen öffnet und somit das Angebot noch attraktiver für Incomingpassagiere wird. Unser Partner für Osteuropa - die ungarische Airline Wizz Air - wird ab November die rumänische Stadt Temeswar an Memmingen ganzjährig anbinden. Viele deutsche Unternehmen aus unserer Region haben dort Niederlassungen oder Partnerunternehmen, was die Strecke auch für die Wirtschaft bedeutend macht.

B4B SCHWABEN: Welche Pläne gibt es für das Jahr 2015?

Ralf Schmid: 2015 werden wir hoffentlich die mündliche Verhandlung der Klagen gegen unseren Planfeststellungsbeschluss haben. Wir gehen davon aus, dass sich die Verhandlungen bis in den Sommer oder Herbst hinziehen werden. Auch konnten wir für das Jahr 2015 eine neue Airline für den Flughafen Memmingen begeistern. So wird SunExpress zweimal wöchentlich nach Antalya fliegen.

B4B SCHWABEN: Was soll in den nächsten Jahren erreicht werden?

Ralf Schmid: Die Passagierzahlen entwickeln sich gut und auch die Zahl der Firmen, die sich am Flughafen angesiedelt haben und planen, ansässig zu werden, wächst weiter. In den nächsten Jahren werden deshalb bestehende Gebäude renoviert und modernisiert, um einem möglichst breiten Spektrum von Gewerbetreibenden die Möglichkeit zu geben, sich im Umkreis des Allgäu Airports zu entfalten und Synergien und unsere hervorragende Verkehrsanbindung besser nutzen zu können.

B4B SCHWABEN: Der Flughafen ist bereits sieben Jahre alt. Wie blicken Sie auf die bisherige Geschichte des Flughafens zurück?

Ralf Schmid: Der Allgäu Airport hat sich in seinen erst jungen Jahren durch große Innovationskraft und viel Unterstützung zu einem wichtigen Teil der Infrastruktur entwickelt. Er macht das Allgäu und Schwaben aus der Luft erreichbar und wettbewerbsfähig als Destination für Touristen und Standort für Unternehmen. Für Unternehmen bieten wir eine große Verfügbarkeit von Freiflächen mit unmittelbarem Zugang zum Flugbetrieb und tragen somit zur Unternehmensentwicklung und Arbeitsplatzbeschaffung bei. Mit der bisherigen Geschichte sind wir daher sehr zufrieden und werden weiterhin an dieser positiven Entwicklung festhalten.

Vielen Dank für das nette Gespräch!