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von Iris Zeilnhofer, Online-Redaktion
Die Dritte Tarifrunde in Aschaffenburg brachte am 9. Februar keine zufriedenstellenden Ergebnisse für die IG Metall. Die Angebotene Lohnerhöhung um 2,2 Prozent und die ausgeschlagenen Bildungsteilzeit veranlasste die Gewerkschaft neue Warnstreiks zu veranstalten. In den vergangenen Wochen gingen also wieder tausende Menschen auf die Straße. So auch Heute. Einen Tag vor der vierten Verhandlungsrunde zwischen dem Verband der bayerischen Metall- und Elektroindustrie (vbm) und der IG Metall Bayern. Betroffen sind vier Betriebe und 2.500 Arbeiter.
Druck auf Verhandlungspartner soll durch Streiks erhöht werden
„Mit dem Vorziehen der Warnstreik-Aktionen wollen wir den Druck erhöhen, damit die Entscheidungsfähigkeit der Arbeitgeber bei der 4. Verhandlung erhöht wird. Sollte es keine Lösung am Verhandlungstisch geben, wird es auch keine weiteren Warnstreiks mehrgeben, sondern dann wird die IG Metall die Urabstimmung einleiten und die Mitglieder über einen unbefristeten Arbeitskampf entscheiden lassen“, so Michael Leppek, Geschäftsführer der IG Metall Augsburg.
Warnstreikserie betraf schon viele große Firmen
Mit Warnstreiks in vier verschiedenen Betrieben will die Gewerkschaft ihren Worten Nachdruck verleihen. Die Arbeit niederlegen werden die Angestellten von AGCO Fendt, Bühler-Motor, Eberle Federnfabrik und Siemens (Werk Augsburg). Damit schließen sich die Mitarbeiter ihren Kollegen von KUKA (600 Warnstreikende) und Osram (500 Warnstreikende) an. Diese gingen am 10. Februar in Augsburg auf die Straße. Einen Tag später folgten WashTec mit 150, AGCO aus Asbach-Bäumenheim mit 400 und AIRBUS Helicopters in Donauwörth mit 800 Streikenden. Bei RENK legten am 12. Februar 500 Menschen die Arbeit nieder, bei Federal-Mogul in Friedberg waren es 350.
Renkhoff-Mücke: „Es geht um 790.000 Arbeitsplätze“
„Die Tarifvertragspartner können nur das verteilen, was vorher erarbeitet wurde“, so Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer des vbm. Die vbw legte Ende Januar folgende Zahlen auf den Tisch: Seit 2007 sie die Produktivität nur um drei Prozent gesteigert worden. Dies entspricht nicht den branchenübergreifenden schneller ansteigenden Tarifentgelten. Die vbw und die vbm sehen dadurch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und Unternehmen gefährdet. Auch vbm Verhandlungsführerin Angelique Renkhoff-Mücke bekräftigte dies am Ende der letzten Verhandlungsrunde: „Wir brauchen eine tragfähige Lösung zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der M+E Industrie im Freistaat. Es geht um 790.000 Arbeitsplätze.“
vbm: IG Metall ist am Zug
„Die Metall- und Elektro-Arbeitgeber haben sich deutlich bewegt. Jetzt ist die IG Metall dran. Vollkommen unverständlich sind die Aufrufe zu massiven Warnstreiks und Vorbereitungen für eine Urabstimmung. Statt überholter Tarifriten muss die IG Metall endlich Lösungen mit uns am Verhandlungstisch finden“, fordert Brossardt. „Nachdem die Arbeitgeber bereits in der zweiten Verhandlungsrunde ein faires Angebot vorgelegt haben, setzen wir für die vierte Verhandlungsrunde endlich auf die Vernunft und den Einigungswillen der IG Metall.“ Damit steht für ihn der „Schlachtplan“ für die morgigen Verhandlungen scheinbar fest.