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von Ulrich Pfaffenberger, Redaktion
Bei der Bilanzsumme mit 3,26 Milliarden Euro, bei den Einlagen mit 2,56 Milliarden Euro und beim Kreditvolumen mit 2,79 Milliarden Euro leicht im Plus, unter den bayerischen Sparkassen weiterhin die Nummer 19, beim Bilanzgewinn mit 2,6 Millionen Euro etwas unter dem Vorjahr und mit einer Eigenkapitalquote von 15,8 Prozent auf der sicheren Seite – die Zahlen und Werte der Kreissparkasse Augsburg können sich sehen lassen. Dennoch kommt das Institut nicht umhin, sich auf ein verändertes Kundenverhalten einzustellen und nimmt daher schon Mitte März Einschnitte im Geschäftsstellennetz vor, das sich von bisher 36 auf demnächst 27 Standorte konzentriert.
Kreissparkasse Augsburg stellt sich den Trends
Die Unternehmensdaten und Pläne zur Verdichtung des Filialnetzes, die der Vorstand am heutigen Dienstag den Medien präsentierte, hatte am Vortag bereits der Verwaltungsrat kennengelernt und abgesegnet. Dem Vernehmen nach geschah dies mit breitem Verständnis für die Geschäftsstrategie der Kreissparkasse Augsburg, die ihren Bewegungsspielraum in soliden und guten Zeiten nutzt, um für eine veränderte Zukunft am Markt vorzusorgen. „Wir stellen uns den Trends und richten unsere Dienstleistungen an den Bedürfnissen der Kunden aus“, sagte Vorstandsvorsitzender Richard Fank. „Nähe im Finanzgeschäft definieren wir nicht über Gebäude, sondern über die persönliche Beziehung, die unsere Berater zu unseren Kunden pflegen.“
Beraternetzwerk bleibt bestehen
Hintergrund: Die Zahl der Kunden, die in eine Filiale kommen, um Bankgeschäfte zu erledigen, hat zum Teil drastisch abgenommen. „Wir haben Zählungen vorgenommen und Standorte gesehen, an denen am Tag nur noch zwei oder drei Besucher vorbeikommen“, berichtete der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Horst Schönfeld. Dagegen nimmt die Zahl von Kunden der Kreissparkasse Augsburg zu, die auf anderen Wegen – insbesondere über das Internet oder ihr Telefon – die anfallenden Routine-Vorgänge abwickeln. Für das individuelle Gespräch dagegen verlangen sie nach mehr Zeit und Beratungsqualität.
Kreissparkasse nimmt Filialzusammenschlüsse vor
Dazu zeigen sich im täglichen Geschäft die Folgen eines verschärften Verbraucherschutzes, die zusammen mit dem breiteren Vorwissen und den gestiegenen Ansprüchen bei der Beratung neue Maßstäbe setzen. „Unsere Antwort darauf ist die Bündelung von Fachkompetenz an stark frequentierten Standorten, um dort einen schnellen, umfassenden und zuverlässigen Service anzubieten“, so Schönfeld. Schon in der jüngeren Vergangenheit habe sich gezeigt, dass die Nachfrage an Standorten wie Diedorf oder Neusäß, wo solche Kompetenzbündelungen stattgefunden haben, zu einer verstärkten Nachfrage führten.
Die Folge: Neun kleine Geschäftsstellen, die sich, so Fank, „nicht länger wirtschaftlich vertretbar betreiben lassen“, werden mit größeren in der Nähe zusammengelegt. Ab 16. März 2015 schließen Altenmünster, Hiltenfingen, Langenneufnach, Langerringen und Wehringen; im zweiten Halbjahr folgt noch die Filiale Emersacker, die mit der dann fertiggestellten, modernisierten und erweiterten Geschäftsstelle Welden zusammengelegt wird. Die Filialen in Adelsried und Horgau werden auf reine Selbstbedienung umgestellt, in Herbertshofen und Nordendorf entstehen gemeinsam mit der VR Bank Lech-Zusam betriebene SB-Filialen. Eine gemeinsame Geschäftsstelle wird es in Gablingen geben.
Kundenbedürfnisse stehen für die Kreissparkasse an erster Stelle
„Unsere Kunden werden in diesen Tagen über die Veränderungen informiert“, sagte Fank. „Wir werden für jeden von ihnen eine persönliche Lösung finden – zumal alle Ansprechpartner wie bisher erhalten bleiben.“ Unter anderem setzt die Kreissparkasse Augsburg vermehrt auf mobile Berater, die zur Erledigung von Geldschäften sowie zu Gesprächen mit den Kunden auf Bestellung nach Hause kommen. Zudem ist das Institut überzeugt, mit seiner 24-stündigen persönlichen Erreichbarkeit am Telefon eine einzigartige Dienstleistungsqualität zu bieten, zudem am anderen Ende der Leitung kein Call-Center sitzt, sondern ein Mitarbeiter der Sparkasse.
Private und gewerbliche Kunden kümmern sich um ihre Vorsorge
Unterm Strich verhält sich die viertgrößte Sparkasse in Schwaben genauso wie ihre Kunden: Sie nutzt die aktuell guten und stabilen Zeiten für Vorsorge. Für die privaten Anleger konstatierte Vorstandsmitglied Manfred Stöckl, dass die sparsamen Schwaben „immer noch mehr Geld auf die Seite legen als der bayerische Durschnitt“. Einem minimalen Plus von 0,09 Prozent bei der Kreissparkasse steht ein Wert von minus 5,19 Prozent im Freistaat gegenüber. Aber: „Dividenden sind der neue Zins. Mangels alternativer Anlageformen mit interessantem Zins investieren Kunden gern in Fonds.“
Stabilität und vorsorgliche Strategien beobachtet die Kreissparkasse Augsburg auch bei ihren Firmen- und Gewerbekunden. Bei einem um 5 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro gewachsenen Volumen der Kreditausleihungen an Unternehmen und Selbständige ist nach Angaben von Vorstand Schönfeld gleichzeitig eine wachsende Zahl von Sondertilgungen zu beobachten: „Die Unternehmen machen aus der Not der geringen Anlagezinsen eine Tugend, um ihre Kredite abzubauen und ihr Eigenkapital zu stärken.“ Dazu kommt ein kontinuierliches Wachstum bei den Unternehmensneugründungen, von denen die Kreissparkasse hofft, dass viele so erfolgreich werden wie das Start-up Secomba, das als erster Kunde des Instituts 2014 Bundessieger im Deutschen Gründerwettbewerb wurde.