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HWK Schwaben: Erfolgreicher Berufseinstieg für über 400 Flüchtlinge seit 2015
Handwerkskammer für Schwaben

HWK Schwaben: Erfolgreicher Berufseinstieg für über 400 Flüchtlinge seit 2015

Symbolbild. Foto: B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN
Symbolbild. Foto: B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN

Die Handwerkskammer für Schwaben setzt sich seit geraumer Zeit für die Integration von Flüchtlingen in ihren Handwerksbetrieben ein. So wird auch dem Fachkräftemangel entgegengewirkt.

von Tamina Andrasch, Online-Redaktion

„Grundsätzlich haben wir die Erfahrung gemacht, dass es unter den Handwerksbetrieben eine Vielzahl von Unternehmen – quer durch alle Gewerke – gibt, die Flüchtlinge beschäftigen oder diese einstellen möchten“, so HWK-Präsident Hans-Peter Rauch. „Doch oftmals ist der bürokratische Aufwand für die Firmen, die durchschnittlich sieben Mitarbeiter haben und oft auch keine Personalkräfte beschäftigen, sehr hoch.“ Hier unterstütz die HWK Schwaben die Unternehmen. Seit 2015 hat die Handwerkskammer für Schwaben bereits 425 Flüchtlingen den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt ermöglicht.

Ausbildung ändert sich für Flüchtlinge nicht

Zwei Aspekte sind dem schwäbischen Handwerk dabei wichtig. Zum einen wird sich an den Standards in der Ausbildung nichts ändern. Die qualifizierten Flüchtlinge werden als Azubis nicht anders behandelt und erhalten keine Sonderregelungen. Zum anderen geht es der HWK Schwaben um die Finanzierung. Die Vorqualifizierung beziehungsweise Betreuung ist teuer. Dieses Geld könne aber nicht aus der Wirtschaft kommen. Denn diese Aufgabe unterliegt laut HWK Schwaben dem Staat. Dabei muss es sich dennoch um zusätzliches Geld handeln. Andernfalls würde dafür an den bereits vorhandenen Zielgruppen mit Unterstützungsbedarf gespart werden müssen. Die verfügbaren Mittel müssten dementsprechend aufgestockt werden.

Positive Einstellung: „Dem geben wir eine Chance“

„Im Handwerk herrscht eine soziale Denke. In den meisten inhabergeführten Firmen, in denen der Chef noch selbst mitarbeitet, herrscht die Meinung – ‚dem geben wir eine Chance, das bekommen wir schon hin‘. Daher wird unbürokratisch und mit hohem persönlichem Einsatz der Unternehmer und ihrer Mitarbeiter versucht, Flüchtlinge in die Betriebe zu integrieren und ihnen beruflichen, aber auch menschlichen Halt zu geben. Das Handwerk ist hier pragmatisch, unkompliziert und übernimmt soziale Verantwortung. Gerade die kleineren Handwerksunternehmen sind bereit die individuelle Betreuung, die solche Mitarbeiter dann auch brauchen, zu leisten“, so Ulrich Wagner, der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer.

Bereits seit 15 Jahren bei der Integration von Flüchtlingen erfolgreich

Das Team der HWK besteht aus mittlerweile sechs Mitarbeitern. Andererseits ist die HWK Schwaben auch mit Organisationen, die sich um Flüchtlinge kümmern, gut vernetzt. Die Handwerkskammer hat bei der Integration von Flüchtlingen eine klare Aufgabe. Denn sie soll für ihre 29.000 Mitgliedsbetriebe in Schwaben Fachkräfte aus dem Bereich der Flüchtlinge sichern. Da das Handwerk ein sehr personalintensiver Wirtschaftszweig ist, sind sie auf auch auf junge qualifizierte Flüchtlinge angewiesen, die eine handwerkliche Ausbildung absolvieren können.

Das ist bei dieser Aufgabe zu beachten

Das Team der HWK Schwaben ermittelt zunächst die vorhandenen Kompetenzen der Asylbewerber sowie ihren rechtlichen Aufenthaltsstatus. In Kooperation mit anderen Organisationen, beispielsweise der Arbeitsagentur, Tür an Tür in Augsburg oder verschiedenen Berufsschulen, werden dann die beruflichen Entwicklungspotenziale zusammengestellt. Auch intern werden dann Beratungsgespräche in den interessierten Unternehmen geführt. Seit Anfang 2015 wurden so bereits 168 Ausbildungsverträge abgeschlossen, 227 Praktika ermöglicht und 30 Einstiegsqualifizierungen ausgestellt.

Aktuelle Projekte der HWK

Die HWK ist im Moment in zwei Projekten des Bundesbildungs- und Forschungsministeriums aktiv. Ab Oktober wird eine Gruppe mit 12 Teilnehmern auf die Berufsausbildung vorbereitet. Im Frühjahr 2017 folgt dann eine weitere Gruppe. Eine weitere Kooperation läuft aktuell mit dem Bundesentwicklungsministeriums. Hier streben 59 Teilnehmer eine Ausbildung im Handwerk an. Hinzu kommt die Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium. Bei diesem Projekt werden 150 bis 200 Flüchtlinge so vorbereitet, dass sie Praktika, Einstiegsqualifizierungen und Ausbildungen auch realistisch schaffen können.

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