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Aktuelles Interview: Trachtentipps von Jutta Schreiber
Aktuelles Interview

Aktuelles Interview: Trachtentipps von Jutta Schreiber

Jutta Schreiber in einem ihrer Lieblings-Dirndl. Foto: Rudolf Langemann
Jutta Schreiber in einem ihrer Lieblings-Dirndl. Foto: Rudolf Langemann

Jutta Schreiber war bei ihrem ersten Dirndl-Kauf mehr als unzufrieden. Kurzerhand eröffnete sie ihren eigenen Trachtenshop „Herzklopfen Trachten & Couture“. Welchen Geheimtipp Sie für Dirndl-Fashionistas hat und wo sie auf dem Plärrer anzutreffen ist, verrät Jutta Schreiber im aktuellen Interview mit B4B SCHWABEN.

von Sandra Hinzmann, Online-Redaktion

B4B SCHWABEN: Welche Trends gibt es in diesem Jahr in der Trachtenmode?

Jutta Schreiber: Wir haben Asien, Indien, die Trends sind einerseits sehr bodenständig, andererseits gibt es auch viele knallige Farben. Aber hauptsächlich geht es um die Länge. Ein zu kurzes Dirndl ist jetzt wirklich out. Die ist beim Dirndl besonders wichtig, ebenso wie eine tolle Corsage. Und natürlich ist dieses Jahr der Schal-Kragen ganz im Trend. Da sind die Dirndl höher geschnitten, man braucht keine Bluse mehr. Das ist der Trend dieses Jahr.

B4B SCHWABEN: Gibt es Unterschiede zwischen München und Augsburg, was die Mode angeht?

Jutta Schreiber: Der Münchener ist experimentierfreudiger. Die Münchener trauen sich da mehr, für die ist das mehr Kult. Bei uns ist das noch nicht so. Wer hier auf den Plärrer geht, zieht oft etwas an, was mit Tracht an sich gar nicht so viel zu tun hat. Da ist der Augsburger noch ein bisschen hinterher. Aber der Augsburger wird von Jahr zu Jahr selbstbewusster. Immer mehr tragen Dirndl, weil’s einfach toll ist. Es macht ein tolles Dekolletee, man fühlt sich sexy, egal, welche Größe man hat. Man zieht die Dirndl-Bluse an, das Dirndl, schwarze Schuhe dazu, perfekt, fertig, klasse.

B4B SCHWABEN: Warum ist diese Trachten-Liebhaberei so modern geworden?

Jutta Schreiber: Natürlich eifern wir München immer nach. Viele von uns gehen auch dort aufs Oktoberfest, und wenn man dann gemeinsam mit Freundinnen dahin geht und alle ziehen ein Dirndl an, dann zieht man auch gerne eins an. Und Hit Radio RT1 hat viel damit zu tun: Die haben gesagt, wer im Dirndl kommt, kriegt ‘ne Freifahrt, die haben das kräftig promoted. Auch Kinder wollen mittlerweile Trachten. Die kommen sich damit nicht mehr verkleidet, altmodisch und ausgeschlossen vor, sondern finden’s cool.

B4B SCHWABEN: Wie viele Dirndl haben Sie denn selbst Zuhause?

Jutta Schreiber: Schon 20, die werde ich schon haben. Blusen in langärmelig, kurzärmelig, ganz kurz, weiß, schwarz, Spitze, Baumwolle, Seide… Alles. Das ist einfach toll. Auf dem Plärrer trage ich jeden Tag ein anderes Dirndl, ich sitze ja praktisch an der Quelle. Und es ist ja keine Verkleidung für mich, ich fühle mich einfach super darin. Darum sollte man auch nicht irgendein Dirndl kaufen, dass man verkleidet ist: Man muss sein eigenes Dirndl haben und sich drin wohl fühlen.

B4B SCHWABEN: Wie findet man sein eigenes, perfektes Dirndl?

Jutta Schreiber: Man geht ungeschminkt in den Dirndl-Laden, und dann braucht man mindestens zwei Stunden Zeit. Man muss ein Handy dabei haben und die beste Freundin oder die Mutter. Und dann wird einfach nur anprobiert. Die verschiedenen Marken, die Lieblingsfarbe, das sollte alles beachtet werden. Dann macht man von jedem Dirndl, dass man anzieht, ein Foto, und blättert die am Ende durch. Das richtige Dirndl sieht man dann sofort. Das perfekte Dirndl an sich hat ungefähr 70er Länge, hat vorne einen Reißverschluss und zaubert ein super Dekolletee.

B4B SCHWABEN: Was kann dazu kombiniert werden?

Jutta Schreiber: Wenn ich ein auffälliges Dirndl anziehe, dann trage ich ganz einfachen Schmuck dazu. Aber es gibt auch große, schöne Ketten. Man kann zu einem einfachen Dirndl auch jedes Jahr eine tolle, neue Schürze kombinieren. Das sieht auch toll aus. Und die Bijouxlinies sind natürlich super, die können zu allem kombiniert werden!

B4B SCHWABEN: Wie sind Sie dazu gekommen, einen Trachtenshop zu eröffnen?

Jutta Schreiber: Bei meinem ersten Dirndlkauf war ich sehr unzufrieden mit der Beratung und dem Service. Die Bluse hat nicht gepasst, das Dirndl hat gezwickt und keiner hat mir geholfen. Ich habe mir gedacht „Das kannst du besser!“. Ich habe dann gesehen, dass es sehr aufwändig ist, einen Trachtenladen zu haben, es ist sehr beratungsintensiv. Jetzt sind wir teilweise zu fünft, wir gehen mit den Kunden in die Kabine und zeigen, wie sie das Dirndl anziehen sollen, wenn es ihr erstes ist. So hat sich das entwickelt, ich habe mit einfachen Dirndl angefangen und jetzt auch ein ganz breites Angebot.

B4B SCHWABEN: Wie lange haben Sie den Laden schon?

Jutta Schreiber: Ich bin schon drei Jahre in Augsburg uns seit 2014 gegenüber vom Modehaus Jung in Oberhausen. Hier kann ich meine Kollektionen im Schaufenster ausstellen und die Damen und Herren erst einmal „Trockenshoppen“.

B4B SCHWABEN: Läuft das Geschäft auch im Winter, außerhalb der Trachtensaison?

Jutta Schreiber: Nein, im Winter ist mein Laden geschlossen. Ich fange am 1. März an habe bis zum 30. September geöffnet. In den Wintermonaten kommen viele Bestellungen für Vereine oder es müssen auch andere Dinge erledigt werden, wir gehen auf Messen und betreiben unseren Online-Shop weiter.

B4B SCHWABEN: Welches ist Ihr Lieblingsdirndl?

Jutta Schreiber: Ich habe ein rosarotes und ein schwarzes, die liebe ich über alles. Eines von Geweida, von einer Designerin aus Odelzhausen, die macht auch unsere Bijouxlinies. Sie hat wunderschöne Stoffe. Und natürlich die Dirndl von Sonja Fellner. Sie macht alles von Hand, ich kann das gar nicht beschreiben, wie toll die Dirndl aussehen. Auch die von Astrid Söll sind einmalig. Schöne Dirndl sind einfach etwas unfassbar Tolles!

B4B SCHWABEN: Vielen Dank für die zahlreichen Tipps. Wir wünschen Ihnen schöne Tage auf dem Plärrer!

Sandra Hinzmann

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