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Folge 63: Andreas Kahn, Feinkost Kahn GmbH & Co KG

101 Köpfe: „Gastronomie ist mein Leben“

Andreas Kahn im 101 Köpfe-Köpfe Interview, Foto: Feinkost Kahn.
Andreas Kahn im 101 Köpfe-Köpfe Interview, Foto: Feinkost Kahn.

Andreas Kahn ist im Feinkostgeschäft zu Hause. Inzwischen leitet er gemeinsam mit seinem Vater das Familienunternehmen „Feinkost Kahn“ sowie den „KKlub“ im Kongress am Park. Im 101 Köpfe-Interview mit B4B SCHWABEN verrät er, warum er seinen Wurzeln treu bleiben will – und warum sich ein Location-Wechsel heute eigentlich nicht mehr lohnt.


Andreas Kahn

Alter: 42
Position: geschäftsführender Gesellschafter
Unternehmen: Feinkost Kahn GmbH & Co KG
Hobbys: Skifahren, Inline-Skating, Mountainbike und Jogging


B4B SCHWABEN: Herr Kahn, Sie führen gemeinsam mit Ihrem Vater Helmut den Gastronomiebetrieb und Caterer „Feinkost Kahn“. Zusätzlich leiten Sie den KKlub im Kongress am Park. Wie lange schon sind Sie aktiv im Familienunternehmen tätig?

Andreas Kahn: Seit meinem 16. Lebensjahr, als ich meine Lehre zum Koch absolvierte. Nach Malteserdienst und einigen anderen Stationen kehrte ich dann mit 21 Jahren wieder in den elterlichen Betrieb zurück. Seit dieser Zeit kümmere ich mich hauptsächlich um das Catering im Kongress am Park und den KKlub. Also sind es nun über 21 Jahre, die ich in der eigenen Firma verbringen durfte.

B4B SCHWABEN: Hat sich dieser Weg schon seit jeher abgezeichnet oder wollten Sie in jungen Jahren einen anderen Weg einschlagen?

Andreas Kahn: Ehrlich gesagt, ja. Schon mit sechs Jahren half ich im damaligen Laden meines Vaters in der Haunstetterstraße mit. Gastronomie und der Kontakt mit Menschen war und ist einfach mein Leben. Der Weg hat sich abgezeichnet und ich wollte nie etwas anderes.

B4B SCHWABEN: Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Ihrem Vater? Sind Sie sich immer einig?

Andreas Kahn: Selbstverständlich (lacht), bei uns in der Familie gibt es immer nur eine Meinung. Nein, natürlich treten manchmal Probleme auf, doch diese werden ausdiskutiert, bis man zu einer einvernehmlichen Lösung für beide Seiten – Vater wie Sohn – kommt.

B4B SCHWABEN: Bereits zum zweiten Mal wurde Feinkost Kahn in diesem Jahr mit dem Catering bei der Verleihung der bayerischen Filmpreise in München beauftragt. Wie tickt der Augsburger Geschmack im Vergleich zum Münchener?

Andreas Kahn: Wir sind sehr stolz darauf, den Bayerischen Filmpreis kulinarisch betreuen zu dürfen. Die Münchener Kollegen sehen das nicht so gerne. Zum Geschmack der Gäste ist zu sagen, dass es in München wider Erwarten eher bodenständig als nobel zugeht. Das finde ich dem Zeitgeist auch angemessen. So gab es zum Beispiel Kalbfleischpflanzerl mit Kartoffelsalat. Die Münchener Gäste sind auch sehr freundlich und schätzen guten Service und die dazu gereichten Speisen. In Augsburg ist der Gast meistens etwas angespannter als in München und man hört leider auch seltener ein „Danke, gut gemacht!“ als in anderen Städten.

B4B SCHWABEN: Fälschlicherweise wurde in den Medien laut, dass Alfons Schubeck das Catering übernommen hätte. Wie sind Sie mit dieser „Ente“ umgegangen?

Andreas Kahn: Da die Süddeutsche Zeitung das mit Sicherheit nicht mit Absicht gemacht hat, sondern es sich einfach um schlechte Recherche handelt, haben wir hier nichts unternommen. Darüber hinaus kenne ich Alfons persönlich und schätze ihn als Kollegen. Schade ist es aber natürlich schon.

B4B SCHWABEN: Die Aufträge aus München sind neben beispielsweise dem Opernball in Augsburg ein großer Erfolg. Wie soll es nun weitergehen? Von München nach Berlin?

Andreas Kahn: Nein, unsere Wurzeln liegen in Augsburg und da bleiben wir auch. Seit mehr als 20 Jahren ist München für uns ein toller Wirkungskreis, der auch von der Fahrtzeit her von unserer Produktion in Friedberg aus gut zu bewältigen ist. Davon abgesehen fahren bzw. fuhren wir für gute Kunden auch bereits nach Berlin. So hatten wir schon zwei Veranstaltungen in der Bayerischen Vertretung in Berlin. Weiterhin in Italien, Österreich, Dänemark. Doch diese Aufträge sind eher die Ausnahme. Unser Anspruch an uns selbst ist es, stets und egal wo professionell und auf hohem Niveau zu arbeiten. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, sagen wir lieber eine Veranstaltung ab, als das Risiko einzugehen, dass der Kunde nicht zufrieden ist.

B4B SCHWABEN: Der KKlub im Kongress am Park feiert im Sommer sein zweijähriges Bestehen. Wie verliefen die ersten beiden Jahre?

Andreas Kahn: Ehrlich gesagt habe ich es mir einfacher vorgestellt, doch seit circa neun Monaten bin ich sehr zufrieden. Meine junge Crew um Can Ahegger, Simon Lang, Enrico Warras und Marco Passaro entwickelt sich gut und hat tolle neue Ideen. Weiterhin denke ich, dass die Küche um Simon Lang sich über kurz oder lang in Augsburger Feinschmecker-Kreisen etablieren wird. Wir versuchen seit Langem den Spagat zwischen Restaurant und Klub hinzubekommen, doch der Augsburger muss hier noch an die Hand genommen werden. Das Schöne bei Simon Lang ist, dass er von Hummer bis zum Schnitzel jede Speise exzellent zubereitet. Unsere Aufgabe ist es nun, die Leute hier einzufangen und das Konzept an sie weiterzugeben, sie davon zu überzeugen, dass ein Location-Wechsel nach dem Essen nicht mehr nötig ist. Ich versuche es immer mit den drei D´s zu erklären: Drink, Dine, Dance.

B4B SCHWABEN: Erst Feinkost Kahn, dann KKlub – hegen Sie bereits Pläne für ein neues Projekt?

Andreas Kahn: Man hat immer Projekte und Visionen. Zunächst wünsche ich mir aber, dass die bestehenden Projekte gut und wirtschaftlich laufen. Dann kann man an das nächste Projekt herantreten.

B4B SCHWABEN: In Ihrem beruflichen Alltag kommt sicher keine Langeweile auf. Was machen Sie gern in Ihrer Freizeit?

Andreas Kahn: Welche Freizeit (lacht)? Spaß bei Seite, ich liebe den Winter und die Berge. Skifahren ist eine meiner größten Leidenschaften. Weiter geht es mit Inline-Skating, Mountainbike und Jogging. Genauso gerne verbringe ich aber auch einen Grillabend mit Freunden auf der Terrasse, wo meine selbst geangelten Saiblinge oder Forellen geräuchert oder gegrillt werden.

B4B SCHWABEN: Als Gastronom kennen Sie sich mit gutem Essen besonders gut aus. Was kommt bei Ihnen zuhause auf den Tisch?

Andreas Kahn: Ein echtes Lieblingsgericht habe ich eigentlich nicht. Persönlich esse ich sehr gerne ein Kalbsschnitzel mit Kartoffel-Gurkensalat, Thunfisch-Sashimi oder auch gerne verschiedene Currys.

B4B SCHWABEN: Hand aufs Herz, gibt es bei Ihnen hin und wieder auch mal einen Hamburger, Döner oder eine Bratwurstsemmel?

Andreas Kahn: Ja! Dazu stehe ich. Gerne hole ich mir nach einer langen Arbeitsnacht einen Big Mac mit Pommes oder einen Döner in der Maxstraße.

B4B SCHWABEN: Wo sehen Sie sich und Ihr Unternehmen in fünf Jahren?

Andreas Kahn: Da wo wir jetzt stehen – mit einem top aufgestellten Personal, das die Gäste top versorgt und verwöhnt. Mein Motto ist: Der Feind des Guten ist das Bessere.

B4B SCHWABEN: Ganz spontan in 15 Sekunden: 3 tolle Persönlichkeiten aus Bayerisch-Schwaben?

Andreas Kahn: Armin Veh, Martin Sailer und Dr. Kurt Gribl.

B4B SCHWABEN: Wann bewirten Sie die Bundeskanzlerin?

Andreas Kahn: Hoffentlich bald!

B4B SCHWABEN: Vielen Dank für das kulinarische Gespräch!

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