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„Das ist eine großartige Nachricht für unsere Region.“ So brachte es Maria Rita Zinnecker, Landrätin des Ostallgäus auf den Punkt. Die Bundesstraße 12 zwischen Buchloe und Kempten wird vierspurig ausgebaut. Lange haben der Landkreis Ostallgäu und ansässige Unternehmen für den durchgehenden Ausbau gekämpft „und dieser Kampf wird nun belohnt“, freut sich Zinnecker.
Der Ausbau stieß zunächst auf Kritik
Als im März dieses Jahres bekannt wurde, dass die Kapazitätserhöhung der B12 zwischen Buchloe und Kaufbeuren „mit vordringlichem Bedarf“ im Bundesverkehrswegeplan verankert ist, war die Freude in den betroffenen Städten groß – wenngleich dennoch etwas getrübt. „Wir hätten uns gewünscht, dass die B12 in einem Zug von Buchloe bis Kempten vierspurig ausgebaut wird“, sagte Landrätin Zinnecker im März dieses Jahres, als der Bundesverkehrswegeplan publik wurde. Doch danach sah es zunächst nicht aus. Denn das Papier bescheinigte lediglich dem Abschnitt Buchloe–Kaufbeuren den „vordringlichen Bedarf“. Die Straßenbauverwaltung hat demzufolge einen uneingeschränkten Planungsauftrag. Mit Linienfestlegung, Detailplanung, Planfeststellung und Bauvorbereitungen kann begonnen werden. Die Strecke Kaufbeuren–Kempten hingegen wurde als „weiterer Bedarf mit Planungsrecht“ eingestuft. Sprich: Für die Straßenbauverwaltung besteht die Möglichkeit, die Planungen weiter zu bearbeiten.
Ein wichtiges Signal für die Wirtschaft
Das wollten die betroffenen Landkreise, Städte, Kommunen und Unternehmen jedoch nicht akzeptieren und kämpften weiter. Besonders die Entwicklung des Standortes Marktoberdorf, wo beispielsweis der Landmaschinen- Hersteller Fendt seinen Unternehmenssitz hat, stand dabei im Fokus der Bemühungen. Denn hier gibt es enormes Potenzial für weiteren Fortschritt. Auch der Produktionsstandort von HAWE Hydraulik in Kaufbeuren oder die CERA GmbH, ein Kunststoffverabreitungsunternehmen mit Sitz in Ruderats-hofen, könnten vom Ausbau profitieren.
Beschluss des Bundestags bringt auch finanzielle Sicherheit
Welches Potenzial solch ein Ausbau von Infrastruktur freisetzen kann, zeigt das Beispiel Kleinaitingen, etwa 20 Kilometer südlich von Augsburg gelegen. Der Ausbau der B17 hatte zur Folge, dass sich Firmen wie Amazon und BMW entlang der Straße angesiedelt und so Arbeitsplätze geschaffen haben. Als Ende November aus Berlin die erlösende Nachricht kam, dass der gesamte Ausbau von Buchloe bis Kempten mit der höchsten Priorität eingestuft wurde, schwangen Freude und Erleichterung durchs Allgäu. „Wir haben nach diesem Beschluss Planungssicherheit und finanzielle Sicherheit“, betonte Landrätin Zinnecker.
Eine der Hauptverkehrsadern im Allgäu
Die B12 zwischen Buchloe und Kempten zählt mit rund 17.000 Fahrzeugbewegungen pro Tag zu den Hauptverkehrsadern im Allgäu. Wenn Anwohner, Pendler, LKWs und Reisende auf der bisher zweispurigen Bundesstraße unterwegs sind, kann es schnell eng werden. Pendler erleben hier fast täglich, wie riskante Überholmanöver zu gefährlichen Situationen führen – auch wenn die Strecke statistisch gesehen nicht so gefährlich ist, wie es „gefühlt“ wahrgenommen wird. Im Schnitt ereignen sich 220 Unfälle im Jahr.
Ein Gewinn für ganz Bayerisch-Schwaben
Doch nicht nur Pendler, Unternehmen, Landkreis und Gemeinden profitieren von dem vierspurigen Ausbau. Ganz Bayerisch-Schwaben gewinnt durch die zusätzlichen Spuren. Das Nadelöhr B17 wird geschlossen und damit die Verkehrsanbindung in der ganzen Region merklich verbessert. München, Stuttgart und Ulm rücken ein Stück näher an das Allgäu heran. Neben der Wirtschaft gewinnen zu guter Letzt auch alle „Städterer“, die ihre Freizeit gerne im Allgäu verbringen. Die vier Spuren werden die Fahrzeit Richtung Voralpenland noch um ein gutes Stück verkürzen, was die Ferienregion für Tagesausflügler noch attraktiver macht.
von Maximilian Marien